27.02.2020
Schöne Hülle, viel dahinter: Wie Testa Motari Potenzial durch Vertrauen freisetzt.
Johanngeorgenstadt im Erzgebirge. Zwischen Bergen und Wäldern eine Offenbarung der Moderne: Schlichtweiß und edel begrüßt uns eine Bauhaus-Villa im minimalistischen Stil, der Firmensitz von Testa Motari. Wir öffnen die Tür und betreten einen großen, offenen Raum mit bodentiefen Fenstern, die den Blick in die grüne Weite des Erzgebirges freigeben. Mitten im Raum ein langer Tisch, darüber eine Designer-Lampe, rundherum Eames-Chairs, der Design-Klassiker schlechthin. Daneben eine geräumige Sitzlandschaft vor einer Wand, an der sich das Holz für den freihängenden Kamin stapelt. Im Hintergrund spielt Musik, aus der offenen Küche weht der Duft von gerupftem Basilikum, das eine junge Frau gerade in die vor sich hin köchelnde Sauce aus frischen Kirschtomaten rührt. Aus den Besprechungsräumen entlang der Galerie dringen leise Gespräche, im Untergeschoss tüfteln Produktentwickler an neuen Entwürfen. Wenig später werden sich die Menschen zum Mittagessen am langen Tisch einfinden, bevor sie gemeinsam beim Yoga entspannen. Eine schöne neue Welt, wie man sie aus Geschichten vom Silicon Valley kennt.
Dass dies bei Weitem nicht nur eine „schöne Hülle“ – so die Bedeutung des Firmennamens Testa Motari im übertragenen Sinne – ist, sondern gelebte DNA, zeigt uns Martin Fenzl , 37 Jahre, Firmengründer, kreativer Kopf und Visionär. „Mit ‚schönen Hüllen‘ fing tatsächlich alles an“, erzählt der Unternehmer, der schon immer ein Faible für Ästhetik hatte.
Nach seiner Tischlerlehre in der väterlichen Firma begann er, profane Alltagsdinge mit schönen Verkleidungen zu versehen. Computergehäuse, Kugelschreiber und Kaffeemaschinen veredelte er mit Holz und feinen Oberflächen aus hochwertigen Materialien. Doch Martin Fenzl wollte mehr. „Ich war schon immer umtriebig“, erzählt er, „und ich hatte schon immer Unternehmerblut in mir. Eine Firma zu leiten – das war mein Traum. Und da ich sehr auto-affin bin, habe ich mir eines Tages auf die Fahnen geschrieben, aktiv auf Automobilisten zuzugehen.“
Heute entwickelt und fertigt Testa Motari innovative Interieurs für alle großen Luxusmarken – Bentley und Rolls-Royce, die S-Klasse von Mercedes oder BMW. Wichtig war Martin Fenzl dabei immer die direkte Zusammenarbeit mit den Kunden, der Kontakt auf Augenhöhe. Das ist ihm gelungen – mit Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen, Standfestigkeit und dem unbedingten Willen, alles für das große Ziel zu geben. „Wir haben den Schritt geschafft, uns von einer handwerklichen Design- Manufaktur zum Serienfertiger für die Automotive-Branche zu entwickeln – mit allem, was dazugehört: internationale Fertigung, Dauertests, Zertifizierungen und höchste Performance bei Qualität und Prozessen.“
TESTA MOTARI® Automotive GmbH
Goethestraße 6
08349 Johanngeorgenstadt
Fon : +49 3773 / 8805900
Email : info@testa-motari.com
Doch Martin Fenzl hatte noch größere Pläne. Denn ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Menschen. Seit anderthalb Jahren liegt sein Fokus auf einer unternehmerischen Vision, die inspiriert ist von der Idee des „New Work“: Jeder Mitarbeiter bestimmt seine Aufgaben selbst. Teams formen sich eigen-dynamisch und selbstregulierend. Die Verantwortung für Projekte liegt komplett bei den Teams – bis hin zu den Finanzen. Alles ist zu hundert Prozent transparent.
Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch in der Lage ist, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Man muss ihm nur die Freiheit geben – und wird als Unternehmer dafür mit Freiheit belohnt.
Es gibt ein paar wenige Spielregeln“, so Martin Fenzl, „und viel konstruktive Kommunikation. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch in der Lage ist, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Man muss ihm nur die Freiheit geben – und wird als Unternehmer dafür mit Freiheit belohnt“, so seine Erfahrung.
Kontrolle ist ein Verhinderungsmechanismus, der unternehmerisches Denken tötet. Regeln bauen Mauern. Vertrauen fördert Verantwortung.
„Es geht immer um das gegenseitige Reflektieren. Jeder gibt, was er kann und möchte. Und nimmt sich dafür das, was ihm im Sinne des Teams für diesen Einsatz zusteht. Menschen lassen Masken fallen, zeigen ehrlich, wer sie sind. Hierarchien entwickeln sich auf natürliche Weise. Wenn die Kontrolle wegfällt, wird Potenzial frei.“ Potenzial, das den Menschen Flügel wachsen lässt. Und die schöne Hülle mit wahrhaft schönem Leben füllt.
Text: Sylva-Michèle Sternkopf
Fotos: Georg Ulrich Dostmann
Magazin „Herzland“
Diese Geschichte erschien zuerst im Magazin „Herzland - Gedacht.Gemacht.Erzählt“. Hier kannst du das gesamte Magazin online lesen, als PDF herunterladen oder gedruckte Exemplare nach Hause bestellen.
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