Talsperren und Stauseen im Erzgebirge

Durch die vielen Talsperren und Stauseen des Erzgebirges haben sich in der Landschaft ganze Wasserreiche entwickelt, eingebettet in die Natur der Region. Über eine Million Menschen werden mit dem Wasser der erzgebirgischen Speicherseen versorgt. Nicht zuletzt deshalb gibt es im Erzgebirgskreis die meisten Stauseen in Sachsen. Zugleich ist hier auch die älteste Talsperre im Freistaat sowie die drittälteste Deutschlands zu finden.

Besondere Talsperren und Stauseen im Erzgebirge


Filzteich

Der Filzteich bei Schneeberg gehört zu den ältesten Talsperren im Erzgebirge und in Sachsen und wurde ab 1483 zu bergbaulichen Zwecken errichtet. Der hintere Teil des Stausees gehört zum Naturschutzgebiet „Heide und Moorwald am Filzteich“. Der vordere Teil ist seit 1933 Strandbad und dient mit Rutschen, Sprungturm, Bootsverleih und verschiedenen Freizeitanlagen der Naherholung.

Galgenteiche

Die beiden Stauseen Kleiner und Großer Galgenteich gehören zu den östlichsten Talsperren des Erzgebirges, am Rande der Stadt Altenberg. Sie zählen zu den ältesten Kunstteichen Deutschlands. Besonders der Große Galgenteich wird bereits seit Mitte des Jahrhunderts genutzt – damals für den Bergbau , heute als Trinkwasserreservoir. Die Galgenteiche sind zudem beliebte Naherholungsgebiete, im Kleinen Galgenteich wird auch gebadet.

Greifenbachstauweiher

Der Greifenbachstauweiher , auch als Geyerscher/ Geyrischer Teich bekannt, ist die älteste Talsperre Sachsens und die drittälteste Deutschlands. Bereits 1396 wurde unweit der heutigen Stadt Geyer zu Bergwerkszwecken das „Rote Wasser“ angestaut. Mittlerweile ist der Greifenbachstauweiher ein beliebtes Erholungsgebiet und mit den beiden ausgedehnten Sandstränden und Liegewiesen ein populäres Badegewässer.

Pumpspeicherwerk Markersbach

Das Pumpspeicherwerk Markersbach ist das zweitgrößte Pumpspeicherwerk Deutschlands und besteht aus einem Ober- und Unterbecken. Die Talsperre des Unterbeckens staut die Große Mittweida. Das Bauwerk des Oberbeckens ist mit seinem riesigen Ringdamm der größte Staudamm in Sachsen. Das Pumpspeicherwerk dient als Elektrizitätsspeicher, aus dem mit Wasserkraft Strom gewonnen wird. In der Kaverne des Pumpspeicherwerkes finden zudem kulturelle Veranstaltungen, z. B. Konzerte bei artmontan, statt.

Talsperre Carlsfeld

Die Talsperre Carlsfeld ist Deutschlands höchstgelegene Trinkwassertalsperre. Sie liegt auf dem Kamm des Erzgebirges in einer Höhe von etwa 905 Metern über dem Meeresspiegel. Ihr Einzugsgebiet erstreckt sich bis ins Vogtland und nach Tschechien. Die Talsperre Carlsfeld entstand zwischen 1926 und 1929. Die Staumauer steht unter Denkmalschutz. Obwohl Baden und Wassersport nicht erlaubt sind, ist der Stausee ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Skifahrer, die die reizvolle Landschaft genießen.

Talsperre Cranzahl

Der Stausee unweit der Gemeinde Cranzahl dient vor allem der Trinkwasserversorgung der Städte Annaberg-Buchholz und Kurort Oberwiesenthal sowie deren Umgebung. 1952 wurde die Stauanlage in Betrieb genommen. Als Trinkwassergewinnungsanlage steht die Talsperre Cranzahl leider nicht zum Baden oder für Wassersportarten zur Verfügung. Der 3,5 Kilometer lange Rundweg um die Stauanlage ist aber optimal zum Wandern , Radfahren und Skilanglauf im Winter.

Talsperre Eibenstock

Die Talsperre Eibenstock ist aus sächsischer Sicht voller Superlative: Sie ist die größte Talsperre im Freistaat und der Stausee hat das größte Fassungsvermögen aller sächsischen Talsperren. Erbaut wurde sie zwischen 1974 und 1987. Sie dient der Industrie - und Trinkwasserversorgung in den Großräumen Chemnitz und Zwickau sowie der Energieerzeugung. Baden und Wassersport sind hier nicht erlaubt, Angelfreunde kommen aber auf ihre Kosten. Zudem wird die Talsperre vom Europäischen Fernwanderweg E3 passiert.

 

Talsperre Neunzehnhain 2

Die Talsperre Neunzehnhain 2 bei Pockau-Lengefeld staut den Lautenbach und den Gänsebach zu einem fast drei Millionen Liter fassenden Stausee. Das Wasser der Talsperre ist besonders rein und damit einzigartig – es gehört nachweislich zu den qualitativ besten Gewässern in Deutschland. Wassersport und Baden sind deshalb nicht erlaubt. Allerdings laden diverse Wanderwege rund um die Talsperre und das umliegende Waldgebiet zur sportlichen Betätigung ein.

Talsperre Rauschenbach

In der Nähe der Gemeinde Neuhausen liegt die Talsperre Rauschenbach , deren Stausee sogar bis ins tschechische Nachbarland reicht. Die große Besonderheit der Talsperre ist jedoch mit bloßem Auge kaum zu erkennen: Auf dem Grund des Stausees liegt eine gewaltige Betonplatte, die durch Stahlseile mit der Staumauer und dem Untergrund verspannt ist. So wird die Standsicherheit der Mauer gegen die drückenden Wassermassen erhöht.

Talsperre Sosa

Die Talsperre Sosa staut das Wasser der Kleinen Bockau. Sie gehört zu den kleineren Stauanlagen in Sachsen, hat jedoch eine wichtigen Rolle im Hochwasserschutz und der Trinkwasserversorgung für den Raum Aue und Schwarzenberg . Die Talsperre wurde kurz vor der Gründung der ehemaligen DDR mit einfachen Mitteln erbaut und ist die jüngste Bruchsteinmauer in Deutschland. Obwohl Baden oder Wassersport im Stausee nicht erlaubt sind, bietet die waldreiche Umgebung viele Möglichkeiten zur Erholung und für Aktivitäten wie Radfahren, Wandern oder Langlauf im Winter.

Talsperre Stollberg

Die Talsperre Stollberg liegt in der Nähe der gleichnamigen Stadt. Gestaut wird das Wasser des Querenbachs, weshalb sie auch Querenbachtalsperre genannt wird. Die Talsperre wurde von 1949 bis 1954 erbaut, der Erdschüttdamm hat eine Länge von 330 Metern. Obwohl sie zu den kleineren Stauanlagen in Sachsen gehört, spielt sie eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung der Stadt Stollberg und umliegender Ortschaften. Baden und Wassersport sind hier nicht erlaubt, jedoch laden Wanderwege zur Erkundung der malerischen Umgebung ein.