Erzgebirgische Olympiastarter in Peking 2022

Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen geht für viele Leistungssportler ein Traum in Erfüllung. Ab dem 04. Februar werden in Peking auch erzgebirgische Athleten mit Sportlern aus aller Welt um olympische Medaillen wetteifern.

Dem vorrausgegangen war die jeweilige Erfüllung der Qualifikationskriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bzw. der verbandsinternen Kriterien. Diese Normen mussten die Sportler im Rahmen des Weltcupgeschehens mit Platzierungen 2x unter den Top 15 bzw. 1x unter den Top 8 erfüllen. Das Ticket nach Peking konnten von den aktuellen und ehemaligen Sportlern der Eliteschule des Wintersports bzw. des Bundesstützpunkts Oberwiesenthal folgende Athleten lösen:

  • Denise Herrmann – Biathlon – WSC Erzgebirge Oberwiesenthal
  • Katharina Hennig – Skilanglauf – WSC Erzgebirge Oberwiesenthal
  • Julia Taubitz – Rennrodeln – WSC Erzgebirge Oberwiesenthal
  • Selina Freitag – Skisprung – SG Nickelhütte Aue
  • Axel Jungk – Skeleton – BSC Sachsen Oberbärenburg
  • Eric Frenzel – Nordische Kombination – SSV Geyer
  • Terence Weber – Nordische Kombination – SSV Geyer 

Des Weiteren schaffte mit Candy Bauer (Bob – BSC Sachsen Oberbärenburg / Bundesstützpunkt Altenberg), geboren in Zschopau , ein weiterer Erzgebirger den Sprung nach Peking. Er ist Anschieber des Bobs von Francesco Friedrich, der ebenso wie Anschieber Martin Grothkopp für den osterzgebirgischen Verein BSC Sachsen Oberbärenburg antritt. 10 Athletinnen und Athleten vertreten so – ob als Erzgebirger oder für erzgebirgische Vereine – die Region bei den Olympischen Spielen.

Selina Freitag, Julia Taubitz und Terence Weber dürfen dabei zum ersten Mal das Flair von olympischen Spielen erleben.

Auf Basis der bisherigen Ergebnisse der laufenden Weltcupsaison bestehen bei fast allen Sportlern Möglichkeiten auf Podestplätze. Gerade Eric Frenzel und Terence Weber konnten im Winter 2021/2022 überzeugen und hoffen auf der noch unbekannten Skisprungschanze in Peking den Grundstein für ein gutes Endergebnis legen zu können. Auch wenn die nationale Konkurrenz und die Mitstreiter aus Norwegen und Österreich bei den bisherigen Rennen ebenfalls zu überzeugen wussten.

Julia Taubitz wird es beim Rennrodeln ebenfalls mit der Konkurrenz aus Österreich und den eigenen Reihen zu tun bekommen. Die Sportler aus der Alpenrepublik entschieden das Rennen auf der Olympiabahn zu Saisonbeginn knapp für sich.

Katharina Hennig zeigte in den Saisonrennen, dass ihr der Anschluss an die Weltspitze im Skilanglauf gelungen ist. Zu hoffen bleibt, dass Sie sich auf die klimatischen Bedingungen in der Höhe der Wettkampforte gut einstellen kann und ihr die schweren und noch unbekannten Strecken entgegenkommen.

Nur wenige Meter entfernt von den Langläufern werden die Biathlonathleten um olympisches Edelmetall wettstreiten. Noch sucht Denise Herrmann nach einem guten Saisonauftakt sowohl im Schießen als auch im Laufen nach der Topform. Es bleibt spannend, ob der Saisonaufbau mit Höhentrainingslagern auf den Punkt hin aufgehen wird.

Für Selina Freitag wird es bei den Spielen darum gehen, die Leistungen aus der Saison zu bestätigen und wichtige Erfahrungen und Erlebnisse für ihre hoffentlich nächsten Spiele 2026 zu sammeln. Der Einsatz im Mixed Mannschaftswettbewerb wäre sicherlich als ein großer Erfolg zu werten.

Hingegen wesentlich mehr Erfahrung bringt Candy Bauer mit. Als Olympiasieger von 2018 und Gewinner der Weltcupwertung im 4er Bob, wird der Anschieber des Bobs von Francesco Friedrich versuchen wollen mit dem Bobteam den großen Coup von 2018 zu wiederholen.

Jedoch ging der Traum für Olympia nicht bei allen Athleten auf. So unterbot Chriß Eißler (Rennrodeln – ESV Lok Zwickau) zwar mehrfach die Qualifikationskriterien für die Spiele, aber die innerdeutsche Konkurrenz war bei 3 zu vergebenden Startplätzen zu stark für Chriß Eißler. Gleiches trifft auch auf Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal – Bundesstützpunkt Altenberg) im Bobfahren zu. Auch Ihr gelang es bei den Weltcupeinsätzen nicht die nationale Konkurrenz zu übertreffen. Für Julia Preußger (Skilanglauf - WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) ließ ein Trainingsunfall im Sommer das Ziel Olympia in weite Ferne rücken. Die erlittene Verletzung erwies sich als zu schwerwiegend, um rechtzeitig in Form zu kommen. Für die ehemaligen Stützpunktsportlerinnen Nadine Herrmann (Skilanglauf – SV Bockau) und Anne Winkler (Skilanglauf SSV 1863 Sayda) reichte es bei den Weltcupeinsätzen nicht für die Erfüllung der Olympianorm. Gleiches gilt leider auch für die Skispringer Richard Freitag und Martin Hamann (beide SG Nickelhütte Aue ), welche aktuell um den Anschluss an die Weltcupmannschaft kämpfen und sich somit leider nicht für die Olympiamannschaft ins Gespräch bringen konnten. Hier heißt es den Blick in Richtung Cortina 2026 zu richten.

Neben den genannten Sportlern sind auch Trainer und Betreuer aus dem Erzgebirge in Peking dabei: Janko Neuber (Bundestrainer Skilanglauf Herren), Torsten Görlitzer (Bundestrainer Rennrodeln) und Guntram Kraus (FIS-Equipment Control Nordische Kombination) werden ebenso Teil der olympischen Spiele sein.

„Olympia“ vor Ort in Oberwiesenthal

Der Bundesstützpunkt (Olympiaförderkreis – Leistungszentrum Oberwiesenthal e.V.) will den alle vier Jahre stattfindenden Höhepunkt nutzen, um auf die teilnehmenden Sportler aus der Region aufmerksam zu machen und somit die Bedeutung des Sports am Fichtelberg und in erzgebirgischen Heimat hervorzuheben. Darüber hinaus der Verein jungen Sportlern den olympischen Gedanken näherbringen und die Chance bieten, selber aktiv die sechs am Bundesstützpunkt Oberwiesenthal verwurzelten Sportarten kennenzulernen.

Kampagne „GroßwerdeninOthal“ – „GroßwerdenimErzgebirge“ 

Unter diesem Motto wird es eine Plakatkampagne im Umfeld von Oberwiesenthal geben, in welcher wir die teilnehmenden Sportler und deren möglichen Nachfolger bei den Spielen 2026 in den Mittelpunkt setzen. Des Weiteren werden die Motive im digitalen Bereich zu Einsatz kommen und dies auch in Gemeinsamkeit mit regionalen Partnern und der Plattform „So geht sächsisch“.

Olympiabus in Zusammenarbeit mit der RVE

Bereits seit 2014 fährt ein Bus des Regionalverkehrs im Erzgebirge Werbung für unsere Olympioniken sowie den Sport in Oberwiesenthal. Für das Jahr 2022 ist es nun gelungen in Zusammenarbeit mit der RVE und „So geht sächsisch“ ein neues Fahrzeug zu gestalten, welches dann in den kommenden Jahren im Erzgebirge auf die olympische Beziehung der Region am Fichtelberg aufmerksam machen wird.