Väter und Söhne nutzen Woche der offenen Unternehmen

MZ will erstmals in diesem Jahr wieder ausbilden. Die Auftragslage ist dafür von entscheidender Bedeutung.

VON THOMAS FRITZSCH

HOHNDORF - Fünf Jugendliche haben sich gestern Nachmittag am zweiten Tag der Woche der offenen Unternehmen bei der Firma Motorenwerke Zschopau GmbH (MZ) in Hohndorf umgesehen. "Unser Betrieb stellt unter anderem Motor- und Elektroroller sowie Fahrräder her", erklärte der technische Leiter Helmut Lichtenberg. Derzeit seien 32 festangestellte Arbeiter bei MZ tätig.

Das Unternehmen plane, 2011 erstmals Jugendliche auszubilden, so Lichtenberger. Vorgesehen sei, in den kommenden Jahren etwa Lehrlinge für die Berufe Kfz-Mechatroniker und Industriemechaniker zu finden. Dies hänge jedoch entscheidend von der Auftragslage des Unternehmens ab, betonte Lichtenberg. "Wenn eine entsprechende Nachfrage da ist, werden wir in den nächsten Jahren 10 bis 15 Auszubildende benötigen." Der technische Leiter hat in der Vergangenheit bereits mehr als 600 Lehrlinge ausgebildet.

Produktion erläutert

Nachdem das Büro als Ausgangspunkt inspiziert war, ging es ins Lager und im Anschluss durch die Fertigungshalle, wo Lichtenberg die Produktion erläuterte, etwa den Rahmenbau. Speziell dort befinden sich zwölf Schweißkabinen. So waren die verschiedenen Werkzeuge, Ersatz- und Neuteile von klein bis groß für die fünf Gäste, die in Begleitung ihrer Väter anwesend waren, interessant. Sie machten sich auch ein Bild von den unterschiedlichen Tätigkeiten und Arbeitsschritten, beispielsweise Fräsen, Schleifen, Bohren, Biegen, Sägen und Löten.

Perspektive für Jugendliche

Der 13-jährige Franz Kunze aus Einsiedel besuchte MZ, weil Mechatroniker und Werkzeugmacher seine Traumberufe sind, wie er berichtete. "Es ist interessant zu sehen, was unternommen wird, um das Werk wieder aufzubauen. Und das vielleicht einmal für Jugendliche wieder Perspektiven da sind, um hier in der Nähe eine Ausbildung zu finden und damit auch hier wieder eine Zukunft zu haben", sagte Frank Kunze, der Vater von Franz. Er fügte hinzu: "In unserer Region muss man schon froh sein, dass es überhaupt eine Ausbildung für Jugendliche gibt. Mein Sohn ist sich derzeit noch nicht im Klaren, in welche Richtung er gehen will. Wir nutzen auch das Angebot, uns verschiedene Berufsrichtungen anzusehen, das geht von Metall über Fahrzeugtechnik bis hin zur Forstwirtschaft."

Justin Herrmann aus Marienberg , der sich schon bei der Firma Auhagen im Marienberger Ortsteil Hüttengrund umgesehen hat, und der auch noch in einen weiteren Betrieb unter die Lupe nehmen will, erklärte: "Ich will einen technischen Beruf erlernen. Was ich hier sehen konnte, wäre schon das Richtige für mich." (mit hfn)

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 16.03.2011