Spielwarenmesse ist voller Erfolg gewesen
VON DENISE MÄRKISCH
MARIENBERG /GRÜNHAINICHEN - "Es war eine der besten Messen, die wir je hatten", erklärt Günter Hess, Geschäftsführer der Firma Hess Holzspielzeug aus Olbernhau , nach der Rückkehr. Sechs stressige Tage liegen hinter ihm. "Wir haben in dieser Zeit 200 konkrete Gespräche geführt, da hatten wir kräftig zu tun", sagt der Firmengründer. Aus seiner Sicht herrschte eine Art Aufbruchsstimmung unter Messebesuchern.
Laut Veranstalter kamen 79.000 Besucher nach Nürnberg. Über 2000 mehr als Vorjahr. Der Anteil internationaler Fachbesucher stieg im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 54 Prozent an. Internationale Aussteller machten gar 69 Prozent der Gesamtzahl aus.
"Wir haben Standbesucher aus knapp 40 Ländern gehabt. So viel Internationalität gab es selten", bestätigt auch Günter Hess diese Zahlen.
"Es war eine der besten Messen, die wir je hatten."
Günter Hess Geschäftsführer
Über 100 direkte Aufträge habe man während der Messe erhalten. "Vor allem zu Südamerika gab es zahlreiche Kontakte", so der Holzspielzeugmacher weiter. Aber auch die Gespräche mit Japanern seien sehr intensiv gewesen. Wie viel Aufträge in den nächsten Wochen und Monaten noch eintreffen, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht beziffert werden. Aber mit der bereits vor Ort abgeschlossenen Order ist der Geschäftsführer "sehr beruhigt nach Hause gefahren". Insgesamt rechne er mit 25 Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahr.
Mit gutem Gefühl zurück
Auch die Firma Auhagen kehrte in dieser Woche mit einem guten Gefühl in den heimatlichen Hüttengrund in Marienberg zurück. "Wir konnten acht neue Auslandskunden mit Direktaufträgen gewinnen", fasst Michael Hofmann, Geschäftsführer, zusammen. Die Artikel der Firma seien von den Kunden sehr gut aufgenommen wurden. Vor allem das Baukastensystem für den Modellbau sei von vielen Messebesuchern gelobt wurden.
Potenzielle Neukunden aus Israel, Holland, Indien, Schweden, Dänemark oder Amerika hätten schon vorab Sondierungsgespräche gesucht. Europa ist und bleibe aber der Hauptmarkt. Wie erfolgreich die Messe genau gelaufen ist, könne erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeschätzt werden. "Vor Ort bleibt nur wenig Zeit, da landet erst einmal alles in einem Ordner", erklärt Hofmann.
Mit einem "optisch auffälligen Stand" zog die Grünhainichener Firma Erzi Qualitätsprodukte aus Holz in das Rennen um neue Aufträge, wie Daniel Schönberg berichtet. "Der Kaufladen ist unser stärkstes Produkt und damit richteten wir auch die Aufmerksamkeit der Besucher auf uns", so der Assistent der Geschäftsführung weiter. Über 40 Neuheiten präsentierte das Unternehmen dem internationalen Publikum, die auch sehr interessiert aufgenommen worden seien. "Die Auftragslage nach der Messe wird sich nach ersten Einschätzungen im Bereich des Vorjahres bewegen", so Schönberg. In seinen Augen handelt es sich bei der International Toy Fair eher um eine Informationsmesse. "Die Bestellungen laufen später ein", erklärt er.
Viele Südeuropäer am Stand
Dass viele Aufträge erst nach der Spielwarenmesse kommen, davon ist auch Jürgen Ebert von Erzgebirgische Holzwaren Ebert in Olbernhau überzeugt. "Wir hatten zehn Prozent mehr Kontakte als 2010", sagt der Geschäftsführer zufrieden. In den Länderstrukturen habe sich einiges verändert. So seien viele Südeuropäer und weniger US-Amerikaner am Stand der Olbernhauer gewesen. Neu sei das große Interesse der Länder aus dem pazifischen Raum gewesen. Als Kundenmagnet erwiesen sich die Rechendominos der Firma. "In diesem Jahr haben wir zwei neue Modelle vorgestellt, die kamen sehr gut an", erklärt Ebert.
Enttäuscht über den Verlauf und die Ergebnisse der Messe äußert sich Wolfgang Lorenz. "Zufrieden sind wir nicht", erklärt der stellvertretende Geschäftsführer der Dregeno Seiffen eG. Der Trend gehe weg von der Ordermesse: "Es geht mehr um das Kennenlernen als um Bestellungen." Zwar seien Aufträge eingelaufen, aber diese fielen viel kleiner aus als im Vergleich zum Vorjahr. Die Internationalität und der Besucherandrang der Messe wurden aber gelobt. "Die Gänge waren immer voll", so Lorenz.
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 12.02.2011