Olbernhauer Spielwaren Unternehmen kooperiert mit Produzenten aus China
Olbernhau . Die Beleduc Spielwaren GmbHE unterhält einen regen Austausch mit China. Viermal im Jahr präsentieren die Olbernhauer ihre Artikel auf Messen in Asien, zwei bis drei Mal im Jahr fliegen Angestellte der Firma in die Volksrepublik, um sich dort ein Bild der Produktionsbedingungen und Märkte zu machen. Denn die Produktion der in Olbernhau bei Beleduc entwickelten Spielsachen obliegt einem Unternehmen in China, das von einem Deutschen gegründet wurde. Am vergangenen Freitag war zum wiederholten Mal eine Delegation aus der Volksrepublik im Erzgebirge zu Gast. Zwar gebe es große kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China - in Sachen Spielwaren, seien diese jedoch geringer, als man denken würde, erläutert Verena Hahn, Assistentin der Geschäftsführung bei Beleduc. Kinder würden auf allen Erdteilen gleich gern spielen. "Wir achten darauf, dass unsere Artikel multikulturell einsetzbar sind. Das heißt in Sachen Namensgebung, Gestaltung und Spielidee sollen unsere Artikel überall funktionieren können." Beleduc will mit seinen Spielzeugen Kinder spielerisch zum Lernen bringen, ihre Kreativität wecken, die Eigeninitiative der Mädchen und Jungen und ihre sozialen Kompetenzen fördern. Diese Philosophie gefällt Horst Li. Er ist Geschäftsführer des chinesischen Partners von Beleduc und war gestern Delegationsleiter und Übersetzer seiner Gruppe. "Wir wollen unser Kita- und Schulsystem in diese Richtung revolutionieren", sagt er. Seit Jahren vertreiben die chinesischen Kindergarten- und Schulausstatter über ihre Kataloge auch Spielzeug von Beleduc. "Deutsche Qualität und Service finden in China immer mehr Anklang und haben einen Namen. Deutschland steht für Qualität", so Horst Li. Dass in seinem Land auch raubkopiert wird, lasse sich jedoch nicht wegdiskutieren, gibt der Fachmann zu. Allerdings gäbe es immer mehr Chinesen, die diese minderwertigen Waren nicht mehr wollen und auf Qualität achten würden. Bei der Prüfung, der in Olbernhau entwickelten Spielwaren in Sachen Spielwitz und Kreativität, kann sich Beleduc auf die unentgeltliche Hilfe vieler junger Erzgebirger verlassen. Denn das Spielzeug, das in Olbernhau entwickelt wird, wird zuerst in Kindertageseinrichtungen der Region von den Steppkes auf Herz und Nieren "getestet". "Wir arbeiten mit ausgewählten Kindergärten zusammen. So gesehen entscheiden die Kinder mit, welches Produkt am Ende auf dem Markt erscheinen wird", erklärt Verena Hahn. Über Beleduc Der Name Beleduc steht für Belgien und Education (englischer Ausdruck für Bildung) und wurde 1963 in Belgien gegründet. 1992 zog das Unternehmen nach Olbernhau um. Ein weiterer Sitz der Firma befindet sich im hessischen Mücke. In Olbernhau entwickeln etwa 30 Mitarbeiter rund 500 verschiedene Spielzeuge und Spielsysteme. Davon werden etwa 70 Prozent in über 60 Länder auf der ganzen Welt exportiert. Der Jahresumsatz ist mittlerweile auf etwa 8 Millionen Euro gestiegen. Hauptabsatzmärkte für die Produkte, die im Erzgebirge entwickelt wurden, sind Europa und Asien sowie Nord- und Südamerika. Quelle: Freie Presse Marienberg , 08. Februar 2014