Künstliche Intelligenz erkennt Infektionen beim Menschen

Eine Kombination aus einer Smartwatch und einem adaptiven Algorithmus erkennt Ansteckungen beim Nutzer und warnt, bevor die Infektion sich ausbreiten kann - die Politik konnte sich bereits von der Technologie überzeugen.

Auf der am vergangenen Dienstag stattgefundenen AgeTech 2021 Konferenz in Chemnitz präsentierte das Unternehmen Seiwo Technik GmbH die Infektionsfrüherkennung „Protect.Watch“. Dieses System kann mit einer App durch Auswertung verschiedener Vitaldaten frühzeitig Infektionen aufspüren. Ein Nutzer kann bereits vor dem Auftreten von Symptomen gewarnt werden. Die Ausbreitung der Infektion kann so eingedämmt werden. Diese wichtige Technologie wurde in diesem Jahr bereits verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und Politikern präsentiert. Da die Protect.Watch durch die Früherkennung einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg heraus aus der Pandemie leisten kann, war das Interesse daran stets groß. Auch die Kosten der Infektionsanalyse und Anzeige bleiben mit 59 Euro pro Jahr überschaubar und betragen gerade einmal etwa die Hälfte eines PCR-Tests - ein weiteres gutes Argument für die Entscheidungsträger.
Am Donnerstag beraten Bundeskanzlerin und Ministerpräsidentinnen und -präsidenten erneut über die Vereinheitlichung von Corona-Maßnahmen. Dabei geht es im Wesentlichen nur um die Fortführung der bereits bekannten Strategie der Kontaktunterbindung und Ausweitung von Test- und Impfkampagnen. "Wir würden uns wünschen, dass die Politik innovativen Ideen mehr Platz einräumt", so SEIWO Technik-Geschäftsführer Dr. Jan Wabst , "denn Gesundheit und Gemeinwohl sollten für uns alle im Vordergrund stehen."


Die Technologie
Die Vitaldaten werden mittels einer SmartWatch, die täglich getragen wird, gesammelt und an einen Server zur Auswertung gesendet. Mit einem adaptiven Algorithmus, also einer speziellen Berechnung, die sich an den individuellen Tagesablauf eines jeden Menschen anpasst, werden Abweichungen vom Normalzustand der jeweiligen Person erkannt und in der Anwendung auf dem SmartPhone oder einem PC angezeigt. Dabei werden geringste Abweichungen registriert, die es ermöglichen Abwehrreaktionen des Körpers zu signalisieren, weit bevor dies der jeweilige Mensch selbst erkennt bzw. im Falle von COVID weit bevor dies ein Schnelltest anzuzeigen vermag. An einer großangelegten Vorstudie für die Protect.Watch von Juni 2020 bis März 2021 nahmen über 200 Tester teil und prüften die Früherkennung für Infektionen. Dabei wurden in 380.000 Stunden 91 Millionen Messwerte ermittelt und über 750 Abwehrreaktionen bei Infektionen, Entzündungen oder nach Impfungen festgestellt. Ziel der Untersuchung war die weitere Qualifikation der Auswertung und die Testung der vorhandenen Technik. Im Laufe der Vorstudie stellte sich heraus, dass der Körper bereits wesentlich früher Abwehrreaktionen zeigt, welche von den einzelnen Personen nicht oder kaum als solche wahrgenommen wurden. Die PROTECT.APP wird Dezember 2021 als Download für Android- und iOS-Geräte zur Verfügung stehen. Genutzt werden kann sie zunächst mit der zugehörigen Protect.Watch. Später soll die Anwendung auch für viele andere Modelle zur Verfügung stehen, soweit die jeweiligen SmartWatches die Hardwarevoraussetzungen erfüllen.