10.06.2025
Wie sich Multi Kühlsysteme in die Köpfe und hERZen des Nachwuchses spielt
Angesichts des Ausscheidens älterer Mitarbeitender und vor dem Hintergrund zurückgehender Schülerzahlen gehört die Nachwuchsgewinnung in vielen Unternehmen der Region zu den drängendsten Aufgaben. Die MULTI Kühlsysteme GmbH geht dafür viele unterschiedliche Wege.
Teile von MULTI Kühlsysteme gab es schon zu DDR-Zeiten, seit 1998 arbeitet es unter dem heutigen Namen. Das Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern für Prozesskühlung im industriellen Bereich, liefert einzelne Komponenten für Kühlsysteme ebenso wie selbst geplante und produzierte Gesamtprojekte: Von der Bestandsaufnahme und der ersten Idee für eine Lösung für wassergekühlte Prozesskühlung über die 3D-Konstruktion, Elektroplanung, Fertigung und Montage bis zur Inbetriebsetzung und dem After Sales Service verspricht MULTI Kühlsysteme seinen Kunden in über 60 Ländern weltweit ein Rundum-Sorglos-Paket. Reibungshitze vermeiden, das ist das Credo im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.

Das gelte auch im eigenen Unternehmen, erklärt Kathleen Schremmer-Torresi, in zweiter Generation geschäftsführende Gesellschafterin: „Wir verstehen uns als Familienunternehmen mit der entsprechenden familienfreundlichen Unternehmenskultur. Wir wollen dazu beitragen, dass Familien und vor allem auch der Nachwuchs in der Region bleiben können und wollen.“ Die aktuell circa 30 Mitarbeitenden wissen das zu schätzen. „Wir haben recht lange Betriebszugehörigkeiten – entsprechend entsteht auch regelmäßig der Bedarf, Nachwuchs heranzuführen, wenn Mitarbeitende aus Altersgründen ausscheiden.“ Dem will man bei MULTI Kühlsysteme langfristig begegnen – am liebsten ist es der Unternehmerin, wenn alte und neue Mitarbeitende eine Zeit lang parallel arbeiten und so Nachfolgen rechtzeitig eingearbeitet werden können. Die Zahl von vier Azubis, im Regelfall Anlagenmechaniker, Mechatroniker und technische Produktdesigner, sowie zwei dual Studierende strebt das Unternehmen an. „Um gute Bewerbungen auf den Tisch zu bekommen, müssen wir kämpfen“, hat Schremmer-Torresi festgestellt. Und das tut das Unternehmen und geht dabei seit mehreren Jahren deutlich über die Beteiligung an Ausbildungsmessen hinaus. Mehr als ein Dutzend unterschiedlichster Aktivitäten im und außer Haus standen in den vergangenen zwei Jahren im Kalender der Ausbildungsverantwortlichen.

Die Kraft für soziale Netzwerke aufbringen
„Viele Schülerinnen und Schüler kennen unsere Unternehmensgebäude“, weiß die Geschäftsführerin: „Doch viele wissen nicht, was hier passiert.“ Das gilt es kontinuierlich zu ändern. Häufig sei die Woche der offenen Unternehmen ein Einstieg, um Kontakt mit dem Nachwuchs aufzunehmen. Auch Projekttage für einzelne Schulklassen gestalten die Auer Kühlanlagen-bauer. Diese „Schau rein“-Tage werden dann intensiv vorbereitet: Neben dem obligatorischen Rundgang gibt es immer auch einen praktischen Teil, in dem zum Beispiel kleine Roboter gelötet und Steuerungen programmiert werden – es gibt immer etwas zum Mitnehmen, was man selbst gefertigt hat. „Die jungen Menschen müssen sehen, dass das, was sie in der Schule lernen, auch einen praktischen Nutzen hat“, so Schremmer-Torresi. Dabei denkt sie nicht nur an Mathe und Naturwissenschaften: „Wir sind international unterwegs, also brauchen unsere Mitarbeitenden auch Fremdsprachenkenntnisse“, sagt sie.
MULTI Kühlsysteme GmbH - Kühlanlagen & Kühltürme
Zschorlauer Straße 56
08280 Aue-Bad Schlema
Zäher Anfang - heute früchtetragendes Investment
Wer bei einem Besuch das Unternehmen kennengelernt hat, wird direkt angehalten, mit ihm in Kontakt zu bleiben – am besten über die sozialen Netzwerke. Seit fünf, sechs Jahren ist MULTI Kühlsysteme hier unterwegs, betreibt Kanäle auf Facebook, Instagram, LinkedIn und Youtube. „Die Anfänge vor fünf, sechs Jahren waren zäh. Es galt, alle geistig mitzunehmen und auch die Belegschaft daran zu gewöhnen, dass sie gelegentlich im Netz zu sehen ist.“ Inzwischen ist man bei knapp 700 Facebook- und über 220 Instagram-Followern angekommen. Jeder Kanal wird regelmäßig bespielt. Einen Teil der Vorarbeiten übernehmen Agenturen, ein Teil wird im Haus abgedeckt. „Es ist wichtig, diese Kraft zu entwickeln und die Zeit dafür zu finden. Man darf in den Netzwerken nie stehenbleiben, sonst vernichtet man die vergangene Arbeit“, weiß Schremmer-Torresi. Es sei ein Investment – aber ein sehr notwendiges. Inzwischen trage es auch Früchte: „Für Ferienarbeiten und Praktika haben wir mehr Bewerbungen als zu vergebende Plätze.“
