Zahlreiche kreative Ideen aus dem Erzgebirge bei Wettbewerb ausgezeichnet

Die "Poche" im Schneeberg - geschichtsträchtiges Areal mit Kulturpotential
Die "Poche" im Schneeberg - geschichtsträchtiges Areal mit Kulturpotential / © Magda Lehnert

545 kreative Projektideen haben es geschafft. Sie wurden von den drei Jurys des landesweiten Ideenwettbewerbs simulMitmachfonds aus 977 eingereichten Projektideen ausgewählt und erhalten Preisgelder in Höhe von insgesamt 7,6 Millionen Euro. Auch im Erzgebirge freuen sich zahlreiche kreative Ideengeber über einzelnen Prämierungen. Der neue simulMitmachfonds stieß somit auch in seiner zweiten Runde auf eine starke Resonanz.

Menschen, die mit viel Engagement, Herzblut und Ideenreichtum ihr Lebensumfeld gestalten, gibt es viele. Ob als Einzelperson oder organisiert in einem Verein: Sie alle tun dies, um ihre Zukunft in den Dörfern und Städten ein Stück selbst in die Hand zu nehmen. Die ausgezeichneten Projekttitel der Erzgebirger klingen alle spannend und machen neugierig auf das, was dann aus ihnen hervorgeht.

Modul „Kooperation“

In Eibenstock soll ein „Holzcampus“ aufgebaut werden, in dem ein Konzept zur Nutzung des Holzbaus und der Holzverarbeitung für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung einer Kommune/Region erarbeitet und umgesetzt wird. Dabei sollen staatliche, private und kommunale Aktivitäten im Bereich der Waldbewirtschaftung und Holznutzung gebündelt werden. Handwerkliche, industrielle und kreative Anwendungen von Holz und dessen ressourcenschonende Verwendung spielen dabei ebenso eine Rolle, wie ökologisches Produktdesign und die Entwicklung innovativer Holzwerkstoffe.

Um innovative Wege in der Regionalentwicklung geht es auch im Marienberger Entwurf „# Plan B – verbindet!“. Wege, die Crottendorf, Sehmatal und Marienberg gemeinsam gehen wollen. Sogenannte Kümmerer/Wegbereiter werden als Schlüssel für die Herausforderungen eingesetzt, welche Netzwerke bilden, neue Themenbereiche analysieren und bearbeiten. Der Bogen reicht von regionalen Produkten hin zur touristischen Verknüpfung der wertvollen Kulturlandschaft und Welterbe bis zur Etablierung von Mitmachaktionen.

Erzgebirgisches Holzspielzeug gehört zu den bekannten Produkten aus der Region, deren Herstellung aber in den letzten Jahren zurückging. Die Idee NEUSpiel der Gemeinde Seiffen möchte neue Potentiale für Existenzgründungen und Firmenübernahmen schaffen, u.a. durch ein internationales SpielzeugmacherFestival, durch Stipendien Holzspielzeug und durch ein SpielzeugLab.

Erlebnisreicher möchte sich die Stadt Thum aufstellen. Gemeinsam mit Vereinen, Initiativen und Privatpersonen soll sich der Thumer Stadtpark zu einer interaktiven Erlebnisstätte wandeln. Mit der Verknüpfung von realen und digitalen Angeboten in einem Erlebnispfad für Kinder, Naturlehrpfad und Sportpfad wird der Park ein besonderer Ort zur Erholung, Bildung, Aktivität und Begegnung.

Modul „Kommune“

Für ein Mehr an Kultur macht sich die Stadt Schneeberg stark. Dazu soll das idyllisch gelegene Industriedenkmal Siebenschlehener Pochwerk weiter ausgebaut werden. Schon heute beherbergt es unter anderem das Atelier des Kulturvereins Trubel in der Poche e.V. beherbergt. Der Verein ergänzt das kulturelle Angebot der Bergstadt und regt zur Vernetzung der drei Bereiche Kunst, Handwerk und Design an. Künftig sollen mit unterschiedlichen Formaten mehrere Zielgruppen angesprochen werden.

Wissend um den enormen Mangel an Fachkräften im Handwerk entstand in Olbernhau das Projekt “Wir bauen ne Stadt für uns”. “Die Spielzeugmacher” ist Teil 4 dieses großen Vorhabens und eine Art “Vorschule” für künftige Handwerker*innen. Sie sollen an den Werkstoff Holz herangeführt werden. Gedacht wird nicht nur an Tischler, Zimmerleute, Drechsler, Möbelbauer und Spielzeugmacher. Die erworbenen Fähigkeiten braucht jeder HANDwerker – und am besten erwirbt man die Liebe zum Arbeiten mit den Händen in der Kindheit.

Der Stadtpark "Alter Friedhof" in Annaberg-Buchholz ist geschichtsträchtig. Unter dem Titel "ART@cemetery kirche.kunst.auszeit" soll dieser als Gemeingut „zurückgegeben“ werden. Er soll sich zum Ort der wertschätzenden Begegnung entwickeln und sich durch kulturhistorische Denkmäler, Kunst und Kunstprojekte mit dem lokalen Kulturraum auseinandersetzen- Kunst, Kultur, Kirche und Ehrenamt sollen sich zur Stärkung der Identität miteinander verbinden.

Modul „Projekt“

Mehr als 50 Projekte aus dem Erzgebirge wurden in der Kategorie Projekt prämiert. Die Preisgelder reichen von 5.000 bis 25.000 Euro. Engagierte Vereine, Interessengemeinschaften, Kindergärten und Privatpersonen überzeugten mit interessanten Projektskizzen, die alle dazu dienen, das Erzgebirge lebenswerter zu gestalten. Dazu gehören u.a. ein Erlebnisgarten im Kindergarten, interaktive Ideen rund um die Holzspielzeugmacher, die Organisation eines Festes zu 200 Jahre Deutsche Bürstenregion, ein Figurentheaterstück über das Wirken von Barbara Uthmann, neue Wohnideen, wiederentdeckte Designklassiker, Vereinssponsoring und eine Mitmachwerkstatt.