Vorsichtiger Optimismus nach Großbrand bei Sockenhersteller
Vor exakt neun Wochen hat ein Brand alle Strickmaschinen zerstört - kurz, nachdem Breitex die Fertigung verdoppelt hatte. Doch der Chef und seine Mitarbeiter kämpfen. Von einem, der nicht aufgeben kann - und will. Dittersdorf. Garnrollen leuchten bunt, Maschinen rattern und summen, spucken Kindersöckchen in Auffangkörbe. Die Idylle trügt: Johannes Breitfeld, Gründer und Geschäftsführer der Firma Breitex in Dittersdorf, hat sich in einem Provisorium eingerichtet: zwölf Maschinen im Erdgeschoss - statt 35 im ersten Stock. Dort hat ein Brand vor neun Wochen alle Maschinen im Stricksaal zerstört. Malte man die Geschichte des Sockenherstellers als Diagramm - die Linie wäre lange Zeit steil nach oben verlaufen. 1996 haben Johannes Breitfeld und Marion Wenige Breitex gegründet - kurz für Breitfeld Textilien. Zu DDR-Zeiten waren sie Kollegen im Gelenauer Sockenwerk Gelkida, nach der Wende ist die Branche in der alten Heimat der Textilien so gut wie tot. Doch die beiden wagen den Neuanfang: Sie produzieren für Zwischenhändler ausgefallene Designs mit Garn aus Deutschland, auch in Kleinstauflage. Damit erobern sie eine Nische am Markt, den Hersteller aus Asien dominieren. Stetig wächst die Nachfrage. Im Mai dieses Jahres verdoppelt Breitex die Kapazität auf 35 Maschinen, die Fertigung zieht in den großen Saal im ersten Stock. Im Juni der Brand: Ein Kondensator ist verschmort. Die Stichflamme lässt zwei Maschinen rasch Feuer fangen, durch die große Hitze verklumpt auch das Innenleben aller anderen. 60 Feuerwehrleute verhindern ein Übergreifen der Flammen auf den Rest des Gebäudes. Quelle: Freie Presse vom 22.08.2017, Ulrike Abraham