Stabil, zuverlässig, erfolgreich
Die GEMAG Gelenauer Maschinenbau AG ist mit ihren hochmodernen, präzisen und produktiven Maschinen ein langjähriger Fertigungspartner des deutschen Maschinenbaus. In den zurückliegenden Jahren hat sich das Unternehmen als zuverlässiger Partner für die Fertigung und Montage von Maschinenbaukomponenten und Baugruppen bewährt. Besonders die Fertigungsmöglichkeiten in der großmechanischen Bearbeitung (Fräsen, Drehen, Bohren, Schleifen) und der Präzisionsteilfertigung besitzen technische und regionale Alleinstellungsmerkmale. Jetzt hat das Unternehmen mit zukunftsträchtigen Investitionen von sich Reden gemacht. Darüber unterhielt sich Wirtschaftsjournal mit Hans-Peter Weise, Kaufmännischer Vorstand der GEMAG AG.
Wirtschaftsjournal: Herr Weise, GEMAG nimmt weiter Erfolgskurs auf die Zukunft. Sie haben neue Investitionen vorgenommen und echte Highlights geschaffen. Was verbirgt sich dahinter?
Hans-Peter Weise: Wir haben unsere Fertigungs- und Montagehalle durch einen Anbau um 700 Quadratmeter erweitert. Diese ist komplett mit acht Tonnen bekrant und konstant mit 21 Grad Celsius im Durchschnitt klimatisiert. Das garantiert eine Temperaturdifferenz von nur einem Grad in der Stunde und von zwei Grad in 24 Stunden. Die Highlights in der neuen Halle sind drei hochmoderne innovative Maschinen, die den neuesten technischen Standards entsprechen. Für die gesamte Investition haben wir 4,5 Millionen Euro in die Hand genommen.
WJ: Welche Vorteile erwarten Sie von der Investition?
H.-P. Weise: Wir bearbeiten sehr anspruchsvolle Werkstücke für den Maschinenbau. Wir haben deshalb zwei solche hochpräzisen Maschinen gekauft, die einen hohen Genauigkeitsbereich in der Fertigung garantieren. Darüber hinaus ermöglicht eine Messmaschine eine Abweichung in einem Genauigkeitsbereich von 3,5 μm auf einer Länge von 400 Millimetern. Damit sind wir bei dreieinhalb Tausendstel Millimeter Genauigkeit. Das ist sehr anspruchsvoll. Es gibt lediglich nur noch eine Maschine in ganz Sachsen, die in dieser Größe in diesem Genauigkeitsbereich liegt. Um diese höchste Genauigkeit zu erzielen, müssen die von uns bearbeiteten Werkstücke unter gleichbleibenden Umgebungsbedingungen auch vermessen werden. Deshalb haben wir ein Gebäude gebaut, in dem optimale Umgebungsbedingungen gewährleistet werden.
WJ: Die zurückliegenden Krisenjahre waren ja auch nicht an der GEMAG AG spurlos vorübergegangen. Wie haben Sie es geschafft, dass das Unternehmen heute wieder großartig dasteht?
H.-P. Weise: In dem wir in der Krise Mut zur Investition gezeigt haben. Die Investitionsentscheidung hatten wir im Dezember 2009 getroffen, also mitten in der Krise. Aber das war der richtige Zeitpunkt. Als wir damals die Maschinen bestellten, hat man uns gute Lieferzeiten angeboten. Wer jetzt bestellt, muss sich hinten anstellen. Durch unsere mutige Entscheidung ist es uns gelungen, die Krise relativ gut durchzustehen. Was die Mitarbeiterzahl und den Umsatz betrifft, haben wir wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Bei uns stehen jetzt 114 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Für das nächste Jahr wollen wir neue Ziele in Angriff nehmen und neue Maßstäbe setzen. Auch dafür werden die Investitionen uns den Weg bahnen.
WJ: GEMAG ist für innovative, anspruchsvolle Fertigung bekannt. Für wen fertigt Ihr Unternehmen?
H.-P. Weise: Die Möglichkeiten, die wir hier geschaffen haben, setzen wir in erster Linie für den deutschen Werkzeugmaschinenbau ein. Das ist unser größter Bereich, in dem wir 60 Prozent unserer Umsätze tätigen. Wir können aber nur durch einen guten Branchenmix erfolgreich sein. So ist es uns in den Krisenjahren 2009/2010 gelungen, neue Kunden aus den Bereichen der Wehrtechnik, der Lebensmittel verarbeitenden Maschinen und Maschinen der Optik zu bekommen. Das ist für uns ganz wichtig und deshalb werden wir diesen Branchenmix auch weiter ausbauen. Seit zwei Jahren können wir auch erste Erfolge im Export verbuchen. So betreiben wir Direktexporte in die Schweiz und die Niederlande.
WJ: Noch bis zum 24. September hat die EMO, die Weltmesse der Metallbearbeitung, in Hannover ihre Tore geöffnet.Welche Rolle spielt diese Messe für die GEMAG AG?
H.-P. Weise: Unser Unternehmen ist als Aussteller selbst nicht auf der EMO vertreten. Aber indirekt sind wir dabei. Es erfüllt mich schon mit einigem Stolz, dass unsere Baugruppen und Teile in 20 Exponaten bei 14 EMO-Ausstellern Verwendung finden.
WJ: Bei GEMAG stand jetzt auch ein Jubiläum ins Haus. Worum handelt es sich?
H.-P. Weise: Das bereits 1958 gegründete Unternehmen wurde im August 1991 als Aktiengesellschaft eingetragen. In den 20 Jahren und nach der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Omega Blechbearbeitung AG Limbach-Oberfrohna ist es über Investitionen und Neuausrichtung des Unternehmens gelungen, im Erzgebirge einen sehr stabilen Partner für den Maschinenbau zu etablieren.
Gespräch: Wolfgang Baltzer
Weitere Informationen:
Gelenauer Maschinenbau AG
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Quelle: Wirtschaftsjournal, September 2011