Pünktlich vor Skiflug-WM 2016 - Erzgebirgische Firma rüstet Kulm in Rekordzeit um
Raschau. Für 4,2 Millionen Euro haben das Land Steiermark und die Republik Österreich im Vorjahr den berühmten Kulm umbauen lassen. Die Kult-Anlage des Skifliegens in Bad Mittendorf wurde über acht Monate hinweg den Anforderungen der FIS angepasst – doch dann zeigte der Skiflug-Weltcup im Januar, dass die Flugbahn deutlich zu hoch und für Skispringer zu riskant war. Um für die Skiflug-Weltmeisterschaft im Januar 2016 gewappnet zu sein, wurde der Kulm daher noch einmal umgebaut. Der Vorbau wurde leicht zurückgesetzt und die Spur auf die von der FIS geforderte Eisspur umgerüstet. Um den Verbands-Anforderungen gerecht zu werden, brauchte man eine neue, innovative Spur, die nicht nur widrigeren Wetterbedingungen trotzen kann, sondern auch die Anfahrtsgeschwindigkeiten einer Flugschanze berücksichtigt. Für einen Erzgebirgler erfüllte sich mit diesem Projekt ein Traum: Die Peter Riedel GmbH aus dem sächsischen Raschau gewann die Ausschreibung um die neue Spur-Belegung an der legendären Schanze. „Wir haben überall auf der Welt unsere Spuren eingebaut, doch eine Skiflugschanze und dann auch noch der Kulm – das ist eine ganz andere Liga!“, erklärt Geschäftsführer Peter Riedel freudig. „Bei einer Anlage dieser Art tritt das Prestige, auf einer Flugschanze zu bauen, in den Hintergrund. Um den Athleten einen sicheren Anlauf zu gewährleisten, muss die Spur die technologische Herausforderung meistern, einerseits qualitativ exzellent zu sein und andererseits selbst bei Top-Wachs und Skiern nicht zu schnell zu werden. Bisher wurden diese von der FIS geforderten Speed-Spuren nur bis zu einer Anlauflänge von 105m getestet, doch wir sind zuversichtlich, dass der Anlauf am Kulm mit diesem Umbau besser und sicherer wird. Der berüchtigte Kulm-Knick im Radius, für den Schanzenchef Jürgen Winkler jedes Jahr verantwortlich gemacht wurde, gehört damit endlich der Vergangenheit an. Das gemeinsame Ziel war und ist es, am Kulm nicht neue Rekorde zu erzielen, sondern für die Sicherheit der Springer zu sorgen!“ Das wichtigste Kriterium der Ausschreibung war neben der Qualität und Sicherheit der Zeitfaktor. Erst Mitte Oktober kam der Auftrag, bereits in wenigen Wochen, vom 14. – 17. Januar, fliegen die besten Skiadler der Welt in Bad Mitterndorf um die Medaillen. „Natürlich ist das ein Mammutprojekt, doch wir sind professionell genug aufgestellt, um das in der vorgegebenen Zeit stemmen zu können. So eine Chance bekommt man nicht gleich wieder – den Kulm umzurüsten, und das auch noch vor einer WM – wer könnte da nein sagen?“, erklärt Riedel. Ende November sind die Arbeiten abgeschlossen – das ist mit nicht einmal sieben Wochen Rekordbauzeit für eine Flugschanze. Quelle: Peter Riedel Sports Technology