Neue Hochschule will sich in Annaberg-Buchholz ansiedeln
VON HANNAH METZGER
ANNABERG-BUCHHOLZ - Therapeuten und Bildungsmanager werden künftig im
Erzgebirge ausgebildet. So jedenfalls der Plan der Anerkannten Schulgesellschaft (ASG),
die in Annaberg-Buchholz bereits mehrere Berufsfachschulen betreibt. "In der Kreisstadt
soll eine Außenstelle der Mitteldeutschen Hochschule entstehen", erklärt Andreas Eckstein, Projektleiter Hochschulgründung bei der ASG. Hauptsitz der neuen Fachhochschule wäre in Altenburg in Thüringen, in Annaberg-Buchholz sollen die Studenten vorerst in Räumen der Berufsfachschulen unterrichtet werden. Starten soll die Einrichtung mit den Studiengängen Therapeutik sowie Bildungs-, Betreuungs- und Pflegemanagement. Schon im Oktober könnte es losgehen - wenn es mit der Akkreditierung der Hochschule klappt.
"Eigentlich hatten wir das Genehmigungsverfahren schon Anfang 2009 angeschoben. Doch damit sind wir mitten in die Studentenproteste um den Bologna-Prozess hineingeraten, deshalb wurde die Akkreditierung zunächst ausgesetzt", sagt ASG-Geschäftsführer Elmar Süß. Es habe keine Ablehnung gegeben, doch die vorhandenen Konzepte für die einzelnen Studiengänge entsprachen plötzlich nicht mehr den von der Kultusministerkonferenz ausgegebenen Richtlinien. "Es musste alles neu überarbeitet werden, das war nicht ganz einfach", bestätigt Projektleiter Eckstein. Doch nun steht der Plan wieder, im Laufe des Frühjahrs sollen die Anträge eingereicht werden, sodass noch im Juli über die neue Hochschule entschieden werden könnte.
"Bei den neuen Studiengängen soll besonders viel Praxisbezug da sein, die
Berufsfachschulen wären Partner der Hochschule", erläutert Eckstein das Konzept. Die
private Einrichtung solle es den Schülern im Erzgebirge ermöglichen, zusätzlich zu ihrer
Ausbildung einen Bachelor-Abschluss zu erlangen.
"Unter den Schülern herrscht reges Interesse."
Andreas Eckstein Projektleiter
"Wir haben von vielen unserer Schüler mitbekommen, dass für ein solches Studium reges Interesse da ist", meint der Projektleiter. Dennoch erteilt er Träumen von Tausenden von Studenten in Annaberg-Buchholz eine Absage. "Das wäre illusorisch." Mindestens 24 Hochschüler pro Studiengang braucht die ASG laut ersten Berechnungen, um wirtschaftlich zu arbeiten. "Bei weniger würde das mit dem Personal schwierig, es muss ja auch Qualität geboten werden bei einer privaten Hochschule", erklärt Eckstein.
Untergebracht werden soll die künftige Fachhochschule irgendwann einmal im Gebäude
des ehemaligen St.-Annen-Gymnasiums an der Münzgasse in Annaberg-Buchholz. "Es gibt Skizzen für einen Nutzungsplan, aber noch keine konkreten Vorstellungen für einen Umbau", sagt der Projektleiter. Zunächst einmal müsse die ASG sehen, wie viel Erfolg die neuen Studiengänge im Erzgebirge haben. Dass die neue Bildungseinrichtung ihren Sitz im thüringischen Altenburg hat, begründet der ASG-Mitarbeiter mit dem Wohlwollen der dortigen Behörden. "Thüringen unterstützt das Projekt deutlich mehr, als das in Sachsen der Fall ist", sagt Eckstein. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 14.01.2011