Nach fünf Monaten Aufbauzeit: Gigant nimmt Probebetrieb auf
Elterlein. Der Gigant steht. Er ist 16 Meter hoch, nimmt eine Grundfläche von 1600 Quadratmeter ein. Das sind nur zwei der beeindruckenden Maße der neuen Anlage zur Oberflächenbeschichtung, die in der Firma Osteks im Elterleiner Gewerbegebiet ihren Probebetrieb aufgenommen hat. Was da für ein technisch ausgeklügeltes Monstrum entstanden ist, dafür stehen noch zahlreiche weitere Daten und Fakten. So haben rund 50 Monteure mehr als vier Monate für den Aufbau der Kathodischen Tauchlackierungs-Anlage (KTL) - das ist der exakte Begriff - benötigt. Um die 60 Lkw waren nötig, um den bei der Firma Knipl im ungarischen Bonyhád hergestellten Giganten ins Erzgebirge zu transportieren. Damit sich Jedermann nicht nur von den Dimensionen, sondern auch von der Arbeitsweise der KTL-Anlage selbst ein Bild machen kann, ist für den 27. Oktober ab 9 Uhr ein Tag der offenen Tür geplant.
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Die ersten Aufträge für die KTL-Beschichtung liegen von regionalen Firmen vor. Auch ein großer Automobilzulieferer, der weltweit agiert, hat Teile, die im grenznahen Raum Tschechiens produziert werden, in Elterlein probebeschichtet. Sie gehen jetzt an ein Institut für Korrosionsschutz nach Dresden, das unter anderem einen sogenannten Salzsprühtest durchführt. Damit soll nachgewiesen werden, dass die in Elterlein beschichteten Teile nicht rosten.
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Trotz des High-Tech-Kolosses braucht es aber auch noch Menschen. Deshalb sind in den nächsten Wochen mehrere Einstellungen geplant. "Seit April haben wir die Belegschaft bereits um neun weitere Personen aufgestockt", sagt Lorenz. Mit dem langsamen Hochfahren der Produktion werden ab Oktober nach und nach Mitarbeiter für die Qualitätssicherung sowie im Dreischicht-Betrieb für die Bestückung der KTL-Anlage gesucht.
Mit ihr können pro Stunde 40 Quadratmeter beschichtet werden beziehungsweise Teile, die bis zu einer Tonne schwer sind und Maximalmaße aufweisen von 2,60 Meter Länge, 2,10 Meter Höhe und 0,90 Meter Tiefe - etwa von Herstellern von Bau- und Landmaschinen.
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Quelle: Freie Presse vom 20.09.2018, Thomas Wittig