Mangel-Produzent gibt Vollgas

Die Kannegiesser GmbH baut ihren Standort in Bad Schlema aus. Der Weltmarktführer für Industriemangeln investiert einen Millionenbetrag.

VON GUNTER NIEHUS

BAD SCHLEMA - Große Mangeln, sehr große Mangeln und riesige Mangeln - so sieht die Produktpalette der Kannegiesser Aue GmbH mit Sitz in Bad Schlema aus. Vom Kurort treten die Maschinen mit einem Walzendurchmesser zwischen 80 Zentimetern und zwei Metern ihren Weg zu Großwäschereien in der ganzen Welt an. Viele Tonnen können sie pro Tag glätten und trocknen. Seit einigen Jahren ist Kannegiesser in seiner Branche sogar Weltmarktführer. "Wir haben gut zu tun", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Marscholl stolz.

Der Mieter wird Eigentümer

So gut, dass die Muttergesellschaft, die Herbert Kannegiesser GmbH aus dem nordrheinwestfälischen Vlotho, kräftig in den Bad Schlemaer Standort investiert. "Unser Unternehmen ist dabei, das Firmengelände komplett zu kaufen", so der Geschäftsführer. "Bislang sind wir dort nur Mieter." Außerdem soll die Produktionshalle vergrößert und auf der neuen Fläche unter anderem die Schweißerei erweitert und die Lackieranlage erneuert werden. "Insgesamt wollen wir die Produktionsfläche von zirka 6000 Quadratmetern fast verdoppeln", sagt der Ingenieur.

Neueinstellungen sind ebenfalls geplant. Zurzeit beschäftigt die Kannegiesser GmbH in Bad Schlema 46 Mitarbeiter und vier Lehrlinge. Hans-Jürgen Marscholl will in den nächsten drei Jahren rund zehn neue Mitarbeiter einstellen. Auch die Zahl der Auszubildenden soll um drei steigen. Seit 1995 hatte der Betrieb die Zahl seiner Beschäftigten schon einmal verdoppelt. "Wir wachsen behutsam", so der Geschäftsführer.

Die Personalaufstockung ist aus Marscholls Sicht unbedingt notwendig. Denn die internationale Spitzenposition seines Unternehmens soll nicht nur gehalten, sondern weiter ausgebaut werden. "Wir wollen die Stückzahl insgesamt erhöhen und auch neue Varianten bauen."

Gemeinde baut neue Zufahrt

Einige Millionen Euro will die Kannegiesser GmbH bis zum Jahr 2013 in den Ausbau stecken. Insgesamt wird auf dem Gewerbegebiet an der Joseph-Haydn-Straße sogar noch sehr viel mehr Geld investiert. Denn auch einer der anderen ansässigen Betriebe, die Esja Verpackungen GmbH (Homepage: www.esja-verpackungen.de, E-Mail esja-verpackungen@t-online.de), wird Eigentümer ihres Firmensitzes. Außerdem kauft die Kurgemeinde eine rund 7.600 Quadratmeter große Fläche von der VEM Vermögensverwaltung GmbH aus dem brandenburgischen Zossen. Auf diesem Areal baut der Ort eine neue Zufahrt in Form einer Ringstraße. Laut Bürgermeister Jens Müller (Freie Wähler) werden in dem Gewerbegebiet an der Grenze zur Nachbarstadt Schneeberg insgesamt zwischen 10 und 15 Millionen Euro investiert.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Auer Zeitung, 25.02.2011