Leiterplattenbetrieb nun in Umweltallianz

Dem Gornsdorfer Unternehmen KSG wird mit einem neuen Etikett umweltorientiertes Handeln bescheinigt.

VON FRANZISKA MUTH

GORNSDORF - Die KSG Leiterplatten GmbH Gornsdorf ist in die Umweltallianz Sachsen aufgenommen worden. Damit wird dem Hersteller umweltorientiertes Handeln bestätigt.

Die Umweltallianz Sachsen ist eine freiwillige Vereinbarung des Freistaates mit der Wirtschaft. Teilnehmen kann jedes Unternehmen, das über gesetzliche Vorgaben hinaus Leistungen für den Umweltschutz erbringt. Über 1000 sind Mitglied.

Bei ihren Bemühungen, in die Umweltallianz aufgenommen zu werden, konnte die KSG Leiterplatten GmbH auf verschiedene Weise punkten. "Ein Hauptthema von uns ist es, Verschwendung zu vermeiden", erläutert Udo Bechtloff, Vorsitzender der Geschäftsführung. Ein Baustein auf dem Weg dorthin: Wärme, die bei der Erzeugung von Druckluft für die Fertigung entsteht, geht nicht ungenutzt verloren, sondern wird dem firmeninternen Heizsystem zugeleitet. 2010 konnten so 43.000 Euro an Heizkosten gespart werden. Zudem wird Wasser eingespart durch neuartige Pressen. Sie verwenden Luft statt Wasser zur Kühlung. Zahlen verdeutlichen den Erfolg: Seit 1997 hat sich der Umsatz von KSG verfünffacht. Im gleichen Zeitraum ist der Stromverbrauch aber nur ums 1,5-fache gestiegen, der Gasverbrauch beträgt nur noch zwei Drittel des früheren Wertes und beim Wasser sind es nur noch 35 Prozent. KSG blickt auch voraus: Um noch mehr Energie einzusparen und steigende Kosten abzufangen, arbeitet die Firma mit dem Fraunhofer Institut und der Olbernhauer Wätas Wärmetauscher Sachsen GmbH an Konzepten.

Weiterhin gibt es eine innerbetriebliche Mülltrennung analog derer in Haushalten. Die Grenzwerte für das Abwasser, das nach der Aufbereitung in einen Bach eingeleitet wird, hat KSG freiwillig herabgesetzt.

"Das ist eine weitere Bestätigung der positiven Entwicklung unseres Hauses."

Udo Bechtloff Geschäftsführer bei KSG

Nicht zuletzt wird bei der Herstellung der Leiterplatten herausgeätztes Kupfer mit einer modernen Anlage zurückgewonnen - sieben Tonnen pro Monat waren das im vergangenen Jahr. Früher habe man die Ätzflüssigkeit per Gefahrguttransport dafür extra nach Belgien fahren müssen. Nun könne das Kupfer verkauft werden, und das Ätzmittel wird so aufbereitet, dass es wieder zur Verfügung steht.

Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) informierte sich gestern Nachmittag bei einem Betriebsrundgang über KSG. "Sie sind ein Vorzeigeunternehmen. Hier wird eindrucksvoll präsentiert, dass Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit zueinander passen", sagte er. Das Label "Umweltallianz" spreche sich immer mehr herum, Auftraggeber würden darauf zunehmend achten.

"Das ist eine weitere Bestätigung der positiven Entwicklung unseres Hauses", so Geschäftsführer Udo Bechtloff. Das Unternehmen stellt Leiterplatten in kleinen und mittleren Serien her. Nahezu jedes elektronische Gerät enthält solche Leiterplatten, von Handys bis Abstandsradarsystemen im Auto. 2011 wird ein Umsatz von bis zu 70 Millionen Euro erwartet. 30.000 Aufträge hat KSG im Jahr und zählt mehr als 550 Kunden. 2010 stand die GmbH in der Liste der erfolgreichsten Leiterplattenhersteller in Deutschland auf Rang vier, in Europa auf Platz fünf. KSG zählt 593 Mitarbeiter - 38 davon sind Auszubildende. Gearbeitet wird in rollender Woche. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Stollberger Zeitung, 08.04.2011