Kreativität bei sächsischem Städtewettbewerb gefragt

Für den diesjährigen Innenstadt-Wettbewerb "Ab in die Mitte!" ist gestern der Startschuss gefallen. Preisgelder bis 30.000 Euro werden vergeben.

VON FRANZISKA MUTH

STOLLBERG - "Kreatives Stadt(Er)Leben" lautet das Motto des diesjährigen Städtewettbewerbs "Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen". Den Titel hat gestern der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU), Schirmherr der Initiative von privater Wirtschaft und Freistaat, zur Auftaktveranstaltung in Stollberg vorgestellt.

Ein Hauptziel von "Ab in die Mitte!" ist es, Innenstädte, Stadtteilzentren und Ortskerne zu stärken und zu beleben, auch vor dem Hintergrund sinkender Einwohnerzahlen. Städte und Gemeinden können Ideen für Projekte einreichen und werden - wenn sie unter den Preisträgern sind - mit bis zu 30.000 Euro gefördert. "Die Innenstädte sind die Herzen unserer Städte. Wenn dieses Herz nicht schlägt, kann der ganze Organismus nicht funktionieren", sagte Markus Ulbig. Leitgedanke sei es, ein Neben- und Miteinander von innerstädtischem Handel, Wohnen, Arbeit und Gewerbe sowie Kultur, Freizeit, Sport und sozialem Engagement zu entwickeln. Impulse sollten auch aus der Bevölkerung heraus kommen.

An der Veranstaltung im Carl-von-Bach-Gymnasium nahmen Bürgermeister aus ganz Sachsen teil, darunter auch Heidrun Hiemer (CDU), Oberbürgermeisterin von Schwarzenberg . Die Stadt hat schon mehrfach am Wettbewerb teilgenommen und wurde 2005 mit einem zweiten Preis geehrt. Zu dem Projekt zählte unter anderem die Neugestaltung des Hammerparkplatzes. "Wir möchten uns auch in diesem Jahr wieder beteiligen", so Heidrun Hiemer. Eine Idee sei, die Häuschen am Bahnhofsberg, die lebensgroße Schnitzfiguren beherbergen, aber nur im Winter zu besichtigen sind, auch in der warmen Jahreszeit zu einer Attraktion zu machen. Auch für Marcel Schmidt (parteilos), Oberbürgermeister von Stollberg, steht die erneute Teilnahme fest. Zwar hat die Stadt noch keinen Preis gewonnen, konnte aber einige Ideen in die Tat umsetzen, weil es dafür Geld aus anderen Fördertöpfen gab, etwa für den Kulturbahnhof. "Dieses Jahr soll die Jugend im Vordergrund stehen. Wir haben schon ein Projekt, das zum Motto passt."

Den Wettbewerb gibt es seit 2004. Bisher wurden 256 Beiträge von 116 sächsischen Kommunen eingereicht, drei Viertel davon sind umgesetzt worden. 2010 beteiligten sich 30 Städte und Gemeinden. Zu den weiteren Preisträgern aus dem Erzgebirge zählten in der Vergangenheit bereits Pfaffroda, Olbernhau und Lugau. 2010 erhielt Annaberg-Buchholz einen zweiten Preis und damit 20.000 Euro für die Idee, Gäste mit Licht-, Info- und Schauelementen durch die Stadt und zu Sehenswürdigkeiten zu führen.

Die Kommunen können ihre Ideen bis zum 31. August einreichen. Die Prämierung findet am 10. Oktober in Görlitz statt.

Quelle: Freie Presse, Stollberger Zeitung, 03.03.2011