Jugendliche nehmen Betrieb unter die Lupe

Ein guter Realschulabschluss besonders in Mathematik und Physik sind die Anforderungen der Firma AIM Lengefeld an jugendliche Bewerber.

VON KRISTIAN HAHN

LENGEFELD - Vier Jugendliche haben sich gestern zum Auftakt der Woche des offenen Unternehmens bei der Firma AIM Alles in Metall in Lengefeld umgeschaut. "In erster Linie ist unser Betrieb Zulieferer für die Automobil-, aber auch für die Bauindustrie", erklärte Ausbildungsleiter Steffen Beyer, der AIM zu Beginn eines Rundganges kurz vorstellte. Derzeit seien neben 155 Festangestellten zusätzlich einige Zeitarbeitnehmer bei AIM beschäftigt.

Die erzgebirgische Firma bilde vorrangig für den Eigenbedarf aus, so Beyer. Auch seien in der Vergangenheit nur sehr wenige Azubis nach der Lehre nicht übernommen worden. Ausgebildet werden Maschinen- und Anlagenführer sowie Werkzeug- und Industriemechaniker. Erstmalig lernt dieses Jahr eine Werkstoffprüferin in Lengefeld. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen habe AIM derzeit noch keine Probleme, Lehrlinge zu bekommen, so Beyer. Neben guten Noten vor allem in Mathematik und Physik sollten Bewerber technisches Interesse und handwerkliche Fähigkeiten ebenso wie ein gutes Urteilsvermögen mitbringen, sagte Steffen Beyer.

Danach ging es durch die Produktionshalle, wo Beyer bei Zwischenstopps die Sparten der Produktion erläuterte. So waren etwa Schweißautomaten, Pressen von klein bis groß und der Werkzeugbau für die vier Gäste, die zum Teil ihre Eltern mitgebracht hatten, interessant. Der zwölfjährige Florian Neubert aus Borstendorf besuchte AIM, weil sein Traumberuf Industriemechaniker ist. "Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Die großen Maschinen haben mich sehr beeindruckt", erklärte der Siebtklässler der Mittelschule Lengefeld, der als einziger der vier jungen Leute die Lengefelder Firma ohne Eltern besuchte.

Sarah Drechsel aus Wernsdorf war eines von zwei Mädchen, die AIM unter die Lupe nahmen. Die 14-Jährige interessiert sich für eine Ausbildung zum Werkstoffprüfer. "Wenn ich so einen großen Betrieb sehe und die Anforderungen höre, habe ich Motivation für die Schule. Das Ziel ist ein guter Ausbildungsplatz in einem Beruf, der einem Freude macht. Ich bin froh, mir das Berufsbild im Detail angeguckt zu haben", sagte die Achtklässlerin. Diese Woche will sie noch einen metallverarbeitenden Betrieb in Olbernhau und ein Optikunternehmen in Annaberg besuchen.

Der Oelsnitzer Florian Stahl will Maschinenbau studieren, kann sich aber auch vorstellen, einen Metallberuf zu erlernen. Dem 16-jährigen Gymnasiasten wurde ein Besuch bei AIM empfohlen. Er absolvierte schon Praktika in großen Betrieben. "Im Vergleich zu den Automobilzulieferern im Raum Stollberg ist ein Betrieb wie AIM viel übersichtlicher. Ich nehme an, dass bei der Ausbildung hier individueller auf den Einzelnen eingegangen werden kann", urteilte der Schüler.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Marienberger Zeitung, 15.03.2011