Gemeinde verkauft letztes Grundstück im Gewerbegebiet

16 Firmen sind in dem Areal an der B 174 in Gornau derzeit ansässig. Und es können neue hinzu kommen, denn die Kommune will noch eine zwei Hektar große Fläche erwerben, für die es schon Interessenten geben soll.

VON SANDRA HÄFNER

GORNAU - Die Gemeinde Gornau wird die letzte freie Fläche im Gewerbegebiet an der B 174 verkaufen. Die ZT Transportlogistik- und Speditionsgesellschaft mbH, die bereits im Gewerbegebiet ansässig ist, will drei Areale mit einer Gesamtgröße von knapp 14.400 Quadratmetern von der Kommune erwerben. Einen entsprechenden Beschluss haben die Gornauer Gemeinderäte gefasst. Durch den Verkauf werden knapp 260.000 Euro in die Gemeindekasse gespült.

Das Transport- und Logistikunternehmen will sich vergrößern. Seit 2011 im Gewerbegebiet ansässig, soll voraussichtlich ab Mai/Juni mit dem Bau eines Verwaltungsgebäudes sowie einer großen Lager- und Umschlaghalle begonnen werden, sagte gestern Mirko Lindner, Assistent der Geschäftsführung. "Am bisherigen Standort platzen wir aus allen Nähten. Auch der letzte Arbeitsplatz ist belegt. Da ist der Kauf der neuen Fläche ein positives Zeichen", fügte er hinzu.

So soll beispielsweise die neue Halle deutlich größer werden als das bisherige 800-Quadratmeter-Gebäude. Das neu zu errichtende Gebäude werde mit 2500 Quadratmetern rund dreimal so groß, so Lindner. Zudem will das Unternehmen Kapazitäten für weiteres Wachstum vorhalten und überdies sein Angebot im Bereich Lagerung und Mehrwertdienstleistungen, wie Kommissionierung und Konfektionierung, deutlich ausbauen. "Wir werden uns einfach breiter aufstellen", erklärte Mirko Lindner. "Wir wollen unseren Kunden künftig wesentlich mehr Full-Service-Leistungen im Logistikbereich anbieten", erklärte der Assistent. Der Umzug in die neuen Gebäude sei für 2013 vorgesehen. Derzeit arbeiten insgesamt 60 Mitarbeiter bei der ZT Transportlogistik- und Speditionsgesellschaft mbH.

Für die Zukunft plant auch die Gornauer Bürgermeisterin Johanna Vogler (CDU). Neue Flächen für eine Erweiterung des Gewerbegebietes hat sie nicht nur schon länger im Auge, sogar einen bestätigten Bebauungsplan für das neue, rund zwei Hektar große Areal gibt es schon. Sobald der Kaufvertrag unterschrieben und das Geld für die jetzt verkauften Flächen eingegangen sei, will sie selbst zur Tat schreiten und die zwei Hektar Boden kaufen, kündigte Vogler gegenüber "Freie Presse" an. Anschließend soll die Erschließung des Areals beginnen, fügte sie hinzu. "Es gibt auch bereits Firmen aus der Region, die sich für einen Platz in dem neuen Gebiet interessieren", sagte sie und ist für die Zukunft zuversichtlich.

"Am bisherigen Standort platzen wir aus allen Nähten."

Mirko Lindner Assistent der Geschäftsführung

Im bestehenden Gornauer Gewerbegebiet sind laut Bürgermeisterin 16 Firmen ansässig. Darunter befinden sich beispielsweise die Straßenmeisterei des Landratsamtes des Erzgebirgskreises, Logistikfirmen und vor allem produzierendes Gewerbe. "Es gibt Wertschöpfung in Gornau", ist Johanna Vogler auch ein bisschen stolz auf die Entwicklung des Gebietes. Zudem seien viele Arbeitsplätze geschaffen worden. Eine genaue Zahl konnte sie jedoch nicht nennen.

Hauptargumente für eine Ansiedlung in Gornau seien für die Firmen zum einen die gute Verkehrsanbindung mit der direkt am Gewerbegebiet befindlichen Bundesstraße. "Wir bemühen uns intensiv um die Gewerbetreibenden und helfen, wenn Probleme auftreten. Die Unterstützung durch die Gemeinde ist den Firmen sehr wichtig. Wir halten viel Bürokratismus von den Unternehmen fern", meint Johanna Vogler. Die Unterlagen für eine Neuansiedlung würden zügig bearbeitet.

Lediglich eine einzige Fläche sei im Altgebiet derzeit noch zu vergeben. Diese gehöre jedoch nicht der Kommune, wurde zur jüngsten Gornauer Gemeinderatssitzung deutlich. Ein etwa rund 6000 bis 7000 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem früher eine Firma tätig gewesen sei, gehöre jetzt einem Bankunternehmen. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 05.01.2011