Firma setzt auf Infrarotwärme

Seit zehn Jahren produziert die Firma IBT Infra Bio Tech Infrarottechnik. Inzwischen ist das Unternehmen in fünf Geschäftsfeldern tätig.

VON ROLF RUDOLPH

Freiberg - Infrarotstrahler, -module und -geräte mit unterschiedlichen Wellenlängen

werden in Freiberg Am Sankt Niclas Schacht produziert. Die Firma IBT Infra Bio Tech

GmbH entwickelt und baut sie für verschiedene Einsatzgebiete. Das macht eine spezielle

Beschichtung mit keramischen Werkstoffen in verschiedenen Zusammensetzungen

möglich. Dabei arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen.

"Vor zehn Jahren haben wir hier mit einer Arbeitskraft begonnen."

Peter John Geschäftsführer

"Vor zehn Jahren haben wir hier mit einer Arbeitskraft begonnen. Heute sind zwölf

Ingenieure und zwei Mitarbeiter in der Fertigung des Betriebes tätig", sagt Geschäftsführer

Peter John. Er leitet IBT gemeinsam mit Thomas Kaltofen. Inzwischen ist die Firma auf

fünf Geschäftsfeldern aktiv. So produzieren die Mitarbeiter für den Bausektor

Infrarottrockner, die die Feuchtigkeit bis zu einem Meter tief aus dem Mauerwerk ziehen

können. Diese seien nach Aussage von John speziell nach Hochwasser und anderen

Wasserschäden gefragt. Das größte Standbein für IBT ist die Lebensmittelindustrie. "Wir

können Backöfen mit einem Volumen von einem bis zu 100 Quadratmetern ausrüsten",

erklärt John, der die Energieeinsparung als wesentlichen Vorteil der Infrarottechnik nennt.

So kommt sie auch bei der Trocknung von Obst und Gemüse oder bei Tierfutter zum

Einsatz.

Die in der Freiberger Firma entwickelte Technologie findet zudem in Biogasanlagen

Verwendung. Dort werden Rückstände getrocknet, aus denen ein wertvoller Dünger

entsteht. Viertes Standbein ist die Autoindustrie. Dort sind es die Lacke, denen durch

Infrarot die Feuchtigkeit effizient entzogen wird. Jüngstes "Kind" von IBT ist der Einsatz

der Infrarottechnik zur Erwärmung von Kunststoffen. Das beginnt beim Herstellen von

Jogurtbechern und reicht bis zur Produktion von Rotoren für Windkraftanlagen.

"Unsere Produkte finden deutschlandweit Absatz. Sie sind unter anderem auch in

Tschechien, Holland und Dänemark in Anlagen zu finden. Kunden gibt es zudem in

Russland, Neuseeland, Südafrika und den USA", sagt Steffi Schorcht, die in der Firma für

Marketing und Vertrieb zuständig ist.

In den vergangenen zehn Jahren ist die Firma kontinuierlich gewachsen, resümiert Peter

John. Der Umsatz liege bei rund einer Million Euro. "Zu Zeiten der Krise gab es kein

Wachstum. Wir mussten aber keinen Mitarbeiter entlassen und hatten keine Kurzarbeit",

so John, der 69 Jahre alt ist. "Ab 80 arbeite ich halbtags", sagt er lachend.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 15.12.2010