Erz-Suche: Anträge für Bohrungen liegen vor

Oberbergamt soll über weitere Erkundung in der Region entscheiden

VON ANNETT HONSCHA

GEYER - Die Deutsche Rohstoff AG hat weitere Schritte für die Erkundung von regionalen Zinnerz-Vorkommen eingeleitet. Nachdem ein Probeschurf in Geyer in diesem Jahr nicht die erhofften Ergebnisse erbracht hatte, liegen dem Sächsischen Oberbergamt in Freiberg nun Anträge für die Genehmigung von Bohrungen vor, bestätigte Abteilungsleiter Martin Herrmann. Dabei handelt es sich um spezielle Pläne, die ein Tochterunternehmen der in Heidelberg ansässigen Firma eingereicht hat. Darin wird etwa die Lage der gewünschten Bohrpunkte beschrieben. Es geht zudem um Details wie die geografische Situation.

Für das einstige Bergbaufeld Ehrenfriedersdorf/Geyer sind laut Herrmann fünf Bohrungen mit Tiefen zwischen 190 und 380 Metern beantragt worden. Diese sollen allesamt in einem Gebiet erfolgen, das im südlichen Ortsbereich von Geyer beginnt und sich bis in die Gemeindegebiete Tannenberg und Elterlein fortsetzt. Momentan sei noch nicht absehbar, ob und wann die Bohrungen beginnen können. "Vor Jahresende wird das Oberbergamt wohl nicht über die Zulassung entscheiden können", sagt Martin Herrmann. Wichtig sei zudem, dass es noch immer um das Stadium einer Erkundung gehe. Am Ende entsprechender Analysen soll klar sein, ob der Abbau von Zinnerz und Begleitstoffen machbar wäre und ob er sich lohnen würde. Die Planung, um eine große Lagerstätte wirklich zu erschließen, könne eine deutlich längere Zeit in Anspruch nehmen.

Die Deutsche Rohstoff AG gibt sich indes optimistisch. Sie informierte zuletzt, dass sie mit der Tin International Limited ein neues Unternehmen gegründet hat, um die Entwicklung der deutschen Zinnvorkommen Geyer und Gottesberg im Vogtland voranzutreiben, die über rund 180.000 Tonnen Zinn verfügen würden. Die neu gegründete Firma ist in Australien ansässig. Dort und in Fernost sei das Verständnis um die Bedeutung neuer Zinnprojekte sehr groß, da fast alle im Zinnbereich tätigen Bergbau - und Hüttenunternehmen in diesen Gebieten angesiedelt seien. Deshalb wurden laut Vorstand Thomas Gutschlag von der Deutschen Rohstoff AG auch bereits Investoren für die Anfangsfinanzierung der Projekte in Geyer und Gottesberg gefunden.

Für letzteren Standort sind zunächst einmal drei Erkundungsbohrungen beantragt worden. Wie in Geyer hatte das Unternehmen eigentlich gehofft, damit noch 2011 beginnen zu können. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 05.11.2011