Engagement in der Montanregion - Freilichtmuseum Seiffen ist Schauplatz eines Internationalen Freiwilligen Projekts
Unter fachkundiger Anleitung erhalten die Teilnehmenden Einblicke in denkmalgerechte Restaurationsarbeiten und lernen traditionelle Techniken zur Pflege der historischen Objekte kennen. Am Flößerwohnhaus werden in diesem Zuge das Tragwerk und die Holzschindeln des Dachs erneuert. Außerdem werden die Holzfenster und die Eingangstür restauriert. Im Inneren des Hauses sind zudem Malerarbeiten angesetzt. Weiterhin soll auch das historische Sägegatter des Freilichtmuseums aufgearbeitet werden.
Der Seiffener Bürgermeister, Martin Wittig, freut sich auf das European Heritage Volunteers Projekt: "Es bietet die Gelegenheit, unsere Museen international zu präsentieren. Wir können damit einen Einblick in aktuelle Restaurierungsarbeiten geben. Außerdem werden wir die Teilnehmenden in den Alltag der Museumsarbeit einbinden, so dass Sie einen Einblick in die Abläufe unseres beliebten Freilichtmuseums erhalten.“
Ein kulturelles Rahmenprogramm ergänzt die praktischen Erfahrungen in der Denkmalpflege. Damit wird den internationalen Freiwilligen unsere Montanregion, die Traditionen und Historie nähergebracht. Die Teilnehmenden werden dazu verschiedene lokale Vereine und Einrichtungen kennenlernen.
Auf dem Programm stehen neben einer Einführung zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge /Krušnohoří, ein Besuch des Spielzeugmuseums, der Holzspielzeugmacherschule, ein Austauschtreffen in der Denkstatt Seiffen und eine Exkursion in die Tschechische Republik.
Organisiert wird das Projekt von der Organisation European Heritage Volunteers und der Gemeinde Kurort Seiffen. Der Verein Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. unterstützt und trägt einen Großteil der Kosten für die Projektdurchführung.
Das historische Reifendrehwerk im Freilichtmuseum ergänzt als Sachzeuge des Kunsthandwerkes als „Assoziiertes Objekt“ das Welterbe der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.
Steve Ittershagen, Geschäftsführer des Welterbevereins, erklärt die Zusammenhänge: „Unser Welterbe steht nicht für sich alleine, sondern ist eingebettet in eine lebendige Kulturlandschaft mit einer Reihe weiterer montaner Sachzeugen, Bräuche und Traditionen, die mit ihrer jeweiligen Geschichte und Entwicklung selbstverständlich auch einen Beitrag zum „Welterbe werden“ geleistet haben. Daher sind im Welterbeverein nicht nur die Städte und Gemeinden mit unmittelbarem Welterbebezug verbunden, sondern auch eine Vielzahl assoziierte Partner, die das Gesamtbild bereichern und abrunden. So etwa die Gemeinde Seiffen, welche besonders für ihre Spielzeugherstellung als Bergbaufolgeindustrie bekannt ist und den dort befindlichen Objekten des Freilichtmuseums. Das dort befindliche Gebäudeensemble ist absolut sehenswert und gerade im Vermittlungsbereich bietet es vielfältige Möglichkeiten.“
Hintergrund:
Internationale Freiwilligen-Projekte werden gemeinsam mit lokalen Akteuren seit 2017 im UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří durchgeführt. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Verpflichtungen zum Schutz und zur Erhaltung sowie Vermittlung des bedeutenden montanhistorischen Erbes. Zugleich fördern sie den interkulturellen Dialog und generationenübergreifenden Erfahrungsaustausch und ermöglichen so ein Lernen mit- und voneinander für die Zukunft.
Die Organisation European Heritage Volunteers (www.heritagevolunteers.eu) ist seit mehr als zwanzig Jahren in der Freiwilligenarbeit auf dem Gebiet des kulturellen Erbes tätig. Ziel des Programms ist die Verbindung zwischen dem Welterbe-Gedanken und der Freiwilligentätigkeit, um den internationalen Teilnehmern ein tieferes Verständnis von Welterbestätten durch praktische Projekte und Bildungsaktivitäten in Europa zu vermitteln. European Heritage Volunteers hat bereits mehr als 200 vergleichbare Projekte organisiert, an denen über 3,000 freiwillige Helfer aus mehr als 70 Ländern teilgenommen haben.