Designpreis würdigt Handwerkskunst

In Seiffen wurden die besten Gestaltungen Erzgebirgischer Holzkunst® ausgezeichnet. Acht Preisträger erhielten am Freitag den renommierten Designpreis „Tradition und Form“. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen des Europäischen Spielzeugmacherfestivals statt – begleitet von rund 3.700 Besuchern.

Seit 1995 würdigt der Preis die Weiterentwicklung traditioneller Handwerkskunst. Getragen wird er vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller, der Erzgebirgssparkasse, dem Erzgebirgskreis und der Freien Presse. Kulturministerin Barbara Klepsch erinnerte in ihren Grußworten an die bundesweite Anerkennung des Erzgebirgischen Kunsthandwerks als Immaterielles Kulturerbe. „Wenn ich ins Erzgebirge komme, dann fühle ich mich zuhause“, sagte sie.

Drei Hauptpreise für kreative Gestaltungen

Ein Hauptpreis ging an Knut Dietze aus Olbernhau für eine handgefertigte Krippe. Die Jury lobte die Verbindung traditioneller Techniken wie Reifendrehen und Teigfigurenherstellung mit historischer Gestaltung. Frank Günther wurde für sein Osterhasenpaar „Frühlingstanz“ und „Frühlingsgefühle“ ausgezeichnet. Die Figuren zeigen moderne Formen und feinste Handarbeit – verbunden durch filigrane Metallstäbe. Der Fahrzeugbaukasten „Vehicle Box“ der Firma Erzgebirgische Holzspielwaren Ebert GmbH aus Olbernhau überzeugte mit Spielspaß und innovativer Magnetverbindung.

Weitere Preise für Beständigkeit und neue Wege

Für die hervorragende Pflege der Tradition wurden die Kuttenräuchermänner von Jan Stephani aus Seiffen ausgezeichnet – ein Klassiker, der seit über 50 Jahren fast unverändert gefertigt wird. Den Publikumspreis sicherte sich die Werkstatt Flade aus Olbernhau mit der Räucherfigur „Der kleine Prinz“. Die Figur verbindet Erzgebirgische Handarbeit mit literarischem Tiefgang. Die Drechslerei Breitfeld aus Annaberg-Buchholz erhielt den Preis des Landrates. Der Familienbetrieb gehört zu den wenigen noch aktiven kunsthandwerklichen Drechslereien in der Region und pflegt das kulturelle Erbe mit großem Engagement. Einen Sonderpreis für sein Lebenswerk erhielt Dr. Konrad Auerbach. Der langjährige Leiter des Spielzeugmuseums Seiffen hat die Geschichte des Holzspielzeugs erforscht und bewahrt wie kaum ein anderer.