CAP-Geschäftsführer wechselt in den "Unruhestand"

Wolfgang Meyer verlässt das Technologieorientierte Gründerzentrum. Aber er wird trotzdem weiter in Oelsnitz aktiv sein.

VON VIOLA GERHARD

OELSNITZ - Das Aufräumen fällt ihm schwer, sagt Wolfgang Meyer. "Dabei muss man sich ja auch trennen." Der Geschäftsführer des Technologieorientierten Gründerzentrums des Erzgebirgskreises CAP Oelsnitz GmbH räumt seinen Schreibtisch - der 65-Jährige geht am 1. Januar in den Ruhestand. Wobei dieser Begriff bei ihm eher unpassend ist. Denn der 65-Jährige hat noch einiges vor - und das gar nicht weit von seinem jetzigen Schreibtisch entfernt.

Der promovierte Physiker war bis 1996 an der TU Chemnitz tätig gewesen, gründete 1998 das Beckmann-Institut mit und wurde Anfang 2002 Geschäftsführer des Technologieorientierten Gründerzentrums, das bis dahin Gewerbeförderzentrum hieß. Er habe im CAP Möglichkeiten gesehen, Forschung und Entwicklung mit Technologietransfer zu kombinieren, sagt er zu seinen Beweggründen. Das sei auch gelungen. Zugleich habe man damit Hilfestellung für klein- und mittelständische Unternehmen geleistet. Die Entscheidung, mit dem Beckmann-Institut zusammenzuarbeiten, sei für die CAP GmbH richtig gewesen, habe man hier doch keine Uni oder Hochschule wie andere Gründerzentren im Hintergrund.

Die CAP GmbH unterstützt junge Unternehmen und Existenzgründer mit günstigen Mietbedingungen und Infrastruktur - vom Telefon bis zu Bürodienstleistungen. Zurzeit seien neun Firmen mit 89 Mitarbeitern eingemietet. Insgesamt wurden 58 Firmen betreut, 48 der Unternehmen seien noch am Markt.

Sein Nachfolger als Geschäftsführer wird Matthias Lißke , der den gleichen Posten bereits in der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH innehat. Meyer: "Es bleiben zwei eigenständige Unternehmen, die von einer Person geleitet werden."

Obwohl sich Wolfgang Meyer mehr Zeit für Bücher und Gartenarbeit nehmen will, so wird der Chemnitzer auch künftig viel Zeit in Oelsnitz verbringen: Ab 1. Januar ist er an zwei Tagen in der Woche im Beckmann-Institut in Forschung und Entwicklung tätig. Ein richtiger Ruhestand wird es also nicht. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Stollberger Zeitung, 21.12.2011