Automobilzulieferer Koki Technik lässt sich in Glauchau nieder
VON UTA PASLER
GLAUCHAU - Bis Ende des Jahres will der Automobilzulieferer Koki Technik Transmission Systems einen Teil der Produktion von Niederwürschnitz nach Glauchau verlagern. Produktion und Versand von Schaltgabeln sollen künftig von der Boschstraße aus abgewickelt werden, teilte Geschäftsführer Nico Beltrame mit.
Die Gesellschaft, mit mehreren hundert Beschäftigten einer der größten gewerblichen Arbeitgeber im Erzgebirgskreis , ist nach Beltrames Angaben im 17. Jahr ihres Firmenbestehens gut im Geschäft. Im vergangenen Jahr sei die Umsatzleistung auf mehr als 130 Millionen Euro erhöht worden, was einer Steigerung von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. "Dabei ist auch die Anzahl der Mitarbeiter auf nunmehr fast 800 gestiegen", sagt Beltrame. Der Anteil der Leih- und Zeitarbeiter werde zunehmend verringert.
Ende vergangenen Jahres hatte Koki Technik den rund 13.800 Quadratmeter großen Werkskomplex übernommen, auf dem bis zu ihrer Insolvenz 2011 die Weigl-Group mechanische Bauteile für Getriebe fertigte.
"In einer zweiten Stufe soll der Standort kontinuierlich bis auf rund 350 Mitarbeiter wachsen." Nico Beltrame Geschäftsführer
In Niederwürschnitz sei die Produktionsfläche bedingt durch das rasante Wachstum in den vergangenen Jahren ausgeschöpft gewesen. Ursprünglich sei ein Neubau in Niederwürschnitz geplant gewesen. Doch die freie Fläche beschränkte sich auf 4500 Quadratmeter. Größe, sofortige Verfügbarkeit des Geländes, Bausubstanz und Autobahnnähe waren entscheidende Kriterien, die für Glauchau sprachen, erklärt der Geschäftsführer. Um die Produktionsabläufe im Niederwürschnitzer Werk optimieren zu können, soll nun der Bereich Schaltgabelfertigung komplett aus dem Standort ausgegliedert und ins rund 25 Kilometer entfernte Glauchau verlagert werden. Künftig werden am erzgebirgischen Standort insbesondere die Bereiche der Grundfertigung sowie die Schaltdomproduktion ausgebaut. In Glauchau sollen dagegen sämtliche Produktlinien der Gabelsätze für Pkw-Schalt- und Doppelkupplungsgetriebe produziert und ausgeliefert werden. In der ersten Ausbaustufe umfasse die Verlagerung nach Glauchau im Jahr 2012 rund 200 Arbeitsplätze. "In einer zweiten Stufe soll der Standort dann kontinuierlich bis auf rund 350 Mitarbeiter wachsen", kündigt Nico Beltrame an. Einige Mitarbeiter aus der früheren Weigl-Group sind bereits übernommen worden. Weitere können laut Geschäftsführer bei Bedarf und Eignung folgen.
Mit diesen Veränderungen plant die Firma Koki Technik Transmission Systems, auch in den kommenden Jahren die rasante Unternehmensentwicklung fortzusetzen. Neben den Märkten in Europa zielt das Unternehmen auf den Ausbau der Geschäftsaktivitäten in Südamerika sowie auf den asiatischen Kontinent ab. Die Schwerpunkte dort sind Indien und China. Schon jetzt gehören Beltrame zufolge Daimler, VW, Audi, General Motors, Peugeot und Citroën zu den Kunden.
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Glauchauer Zeitung, 15.02.2012