Ausbildung zum Holzspielzeugmacher: Sechs neue Facharbeiter und positiver Trend für die kommenden Jahre ersichtlich
Vier von ihnen absolvierten ihre Ausbildung bei der Firma Wendt & Kühn, zwei weitere bei der Firma Christian Ulbricht. Marilen Dreier, eine der sechs diesjährigen Absolventen, betonte, wie viel Arbeit in den erzgebirgischen Figuren steckt. Ein Produkt wandert durch unzählige Hände, bevor es in den Handel kommt. Sie ist für die Ausbildung aus ihrer Heimat Niedersachsen ins Erzgebirge gezogen und wird, wie auch alle weiteren Absolventen, eine Stelle in ihrem jeweiligen Ausbildungsbetrieb antreten.
Seit 1936 gibt es den Beruf des Holzspielzeugmachers – seit 1995 ist er bundesweit als Ausbildungsberuf anerkannt und wird deutschlandweit nur im Kurort Seiffen ausgebildet.
Die dreijährige Ausbildung vermittelt eine fundierte Grundlage für vielseitiges Arbeiten mit dem Werkstoff Holz – von der manuellen und maschinellen Holzbearbeitung über das Schnitzen und Drechseln bis hin zum Bemalen und Dekorieren „Mit eurer Arbeit führt ihr unser regionaltypisches Erzgebirgisches Kunsthandwerk in die Zukunft. Ihr tragt dazu bei, dass dieses wunderschöne Handwerk nicht ausstirbt“, richtete Mike Bernhardt von der Handwerkskammer Chemnitz, das Wort an die frisch gebackenen Facharbeiter/innen. Er nutze die Veranstaltung, um über den nächsten Kurs zum Holzspielzeugmacher- und Drechselmeister zu informieren, welcher im Februar 2022 beginnen wird.
Mit Beginn des Ausbildungsjahrs 2021/22 werden 11 junge Menschen ihre Lehre zum Holzspielzeugmacher antreten. Der positive Trend der Lehrlingszahlen der letzten Jahre kann damit fortgesetzt werden. „Das Interesse an der kreativen und vielseitigen Handarbeit ist gestiegen. Das haben wir auch den bisherigen Auszubilden zu verdanken, welche stetig in die Werbung für den einmaligen Beruf eingebunden werden, egal ob klassische TV- oder Presseberichterstattungen oder Aktionstage auf Messen oder Schautage in der Holzspielzeugmacherschule in Seiffen.“, so Verbandsgeschäftsführer Frederic Günther. In Anlehnung an den durch das Regionalmanagement Erzgebirge und den Landkreis vergebenen Titel „Botschafter des Erzgebirges“ bezeichnete er die Absolventen daher als „Botschafter des Erzgebirgischen Kunsthandwerks.“
Über den Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.
Der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. vertritt rund 50 Hersteller Erzgebirgischer Holzkunst® vom kleinen Familienbetrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen mit etwa 200 Beschäftigten. Zu den Mitgliedern gehört auch die Genossenschaft Dregeno Seiffen eG, in der sich etwa 130 Handwerksfirmen zusammengeschlossen haben. Gegründet wurde der Verband 1990 von Herstellern Erzgebirgischer Holzkunst als freiwillige Dachorganisation. Der Verband fördert die mit Warenzeichen garantierte
Erzgebirgische Holzkunst
und seine Hersteller. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört die Imagewerbung, die seit 1992 unter der Dachmarke „Echt Erzgebirge – Holzkunst mit Herz“ durchgeführt wird. Darüber hinaus unterstützt der Verband seine Mitglieder bei Messen im In- und Ausland, bei der Berufsausbildung zum Holzspielzeugmacher sowie auf rechtlichem Gebiet, z.B. im Kampf gegen Plagiate. Bestandteil des Verbandes ist der Fachhandelsring Erzgebirgische Volkskunst, dem deutschlandweit ca. 100 Fachgeschäfte angehören. Zur Förderung der Traditionspflege und zur kreativen Weiterentwicklung der erzgebirgischen Holzkunst vergibt der Verband seit 1995 jährlich den Designpreis „Tradition und Form“.