Zukunft fährt mit: Reifenintelligenz aus dem Erzgebirge
„Mit eTirecontrol zeigen wir, wie sich moderne Sensorik und Datenanalyse in die tägliche Flottenpraxis integrieren lassen, um Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit messbar zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Peter Hartmann von der WHZ . Ziel ist eine Plattform, die Sensordaten aus Fahrzeugen mit externen Messwerten kombiniert. Dabei stehen Reifenparameter wie Profiltiefe, Symmetrie und Luftdruck im Mittelpunkt. Ein mobiles Messsystem wird mit der Plattform verbunden und liefert Daten für einen speziellen Algorithmus zur vorausschauenden Wartung. So lassen sich Defekte erkennen, bevor sie auftreten.
Hightech aus dem Erzgebirge spart Milliarden
Aktuelle Systeme überwachen meist nur Druck oder Temperatur. Das neue System geht weiter: Es analysiert zusätzlich das Reifenprofil und verknüpft die Daten mit anderen Fahrzeuginformationen. „Damit lassen sich Wartungsintervalle besser planen und Ursachen wie Fahrwerksprobleme oder Motorstörungen gezielt erkennen“, erklärt Florian Rudek von der WHZ.
Die erwarteten Einsparungen sind erheblich. Durch präzise Wartung sollen die Reparaturkosten um rund fünf Prozent sinken, die Laufleistung der Reifen um etwa zehn Prozent steigen. Pro Fahrzeug ergibt sich eine Ersparnis von bis zu 1.000 Euro jährlich. Hochgerechnet auf den gesamten Nutzfahrzeugbestand in Deutschland ergibt das ein Potenzial von bis zu 1,7 Milliarden Euro – bei gleichzeitig höherer Sicherheit und geringeren Emissionen.
Stärkung für die Region
Die efleetcon GmbH aus dem Erzgebirge koordiniert das Projekt und entwickelt die Plattformarchitektur sowie die Anbindung an bestehende Flottenmanagementsysteme. Die Westsächsische Hochschule Zwickau arbeitet an neuen Verfahren zur Reifensensorik und Datenauswertung. Das Projekt zeigt, wie stark Forschung und Wirtschaft im Erzgebirge zusammenwirken. Es stärkt die Innovationskraft der Region und schafft qualifizierte Arbeitsplätze in einem zukunftsorientierten Technologiebereich.