Große Ehre für kleine Firma

Der "Große Preis des Mittelstands" steht nun auch in Schönheide: bei der Bibliothekseinrichtung Lenk GmbH. Beworben hatten sich bundesweit 3500 Unternehmen.

VON EBERHARD MÄDLER

SCHÖNHEIDE - Das Familienunternehmen Lenk aus Schönheide ist der einzige deutsche Komplett-Ausstatter für eigens gefertigte Bibliotheken. Für ihre 20-jährige Zuverlässigkeit erhielten die Erzgebirger den begehrten Wirtschaftspreis. Sogar die Beleuchtungssysteme bauen die rund 25 Mitarbeiter inzwischen selbst.

Büchereien haben die Schönheider bereits in der Türkei, Mexiko, Italien und Abu Dhabi eingerichtet. Regale, Tische und Möbel aus dem Westerzgebirge stehen in Universitäten Berlin und Freiberg , im Leipziger Bach-Archiv sowie in der Staatsbibliothek München. Gegenwärtig plant und baut man für die TU München und die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft. "Wenn dann in einer Festrede vor 400 Menschen der Name Lenk aus dem kleinen Ort Schönheide fällt, ist es, als ob es einem den Boden unter den Füßen wegzieht", sagt Firmengründer Jürgen Lenk über die Preisverleihung. "Zwei Jahrzehnte harter Arbeit mit Höhen und Tiefen, Erfolgen und Rückschlägen gingen mir dabei durch den Kopf."

Die Oskar-Patzelt-Stiftung begründete ihren Zuschlag für die Bibliothekseinrichtungen Lenk als einem der kleinsten Bewerber damit, "dass nicht die Größe einer Firma entscheidend ist, sondern ihre Kontinuität und ihr gesamtes Engagement". Für Lenk ist es Ehre und Motivation, zu den bedeutendsten Unternehmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu gehören. "Eigentlich war schon unsere Nominierung fürs Finale um den Mittelstand-Preis im vorigen Jahr kaum zu toppen." Auch andere Preise nennen die Schönheider ihr Eigen: etwa den Wachstumspreis der Region Chemnitz-Zwickau und die sächsische Auszeichnung "Mutmacher der Nation".

Begonnen hatte alles 1990 mit einem kleinen Groß- und Einzelhandel für Bürobedarf. 1993 wurde ein großflächiger Neubau eingeweiht. Bibliotheken stehen seit 1998 im Fokus. Eine eigene Produktionslinie kam 2005 auf den Markt. 2009 folgten eine Lackierstraße, computergesteuerte Schleifmaschinen und eine Stahlbauabteilung. 2010 wurde ein Lagergebäude zur Außenstelle mit Schulungs-, Konferenz- und Veranstaltungsraum umgebaut. Dort geht auch die 1. Schönheider Innovationsmesse über die Bühne: heute fürs Fachpublikum, morgen für jedermann - jeweils von 10 bis 17 Uhr. Etwa 20 sächsische und bayerische Betriebe stellen sich an der Alten Auerbacher Straße vor. "Wir wollen, dass Unternehmer miteinander kooperieren und Hausmodernisierer direkt informieren", so Jürgen Lenk.

Branchen wie Bau-Nebengewerbe, Objektausstatter und Granit-Bearbeiter präsentieren sich. Das Angebot reicht von moderner Wasserstrahltechnik, Pulverbeschichtung im dekorativen Innenausbau bis zu individuellem Schulungsmöbel. Informationen zu Solartechnik und Gravur-Bildern runden die Messepremiere ab. Der Eintritt ist frei. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Schwarzenberger Zeitung, 16.09.2011