Bayern und Sachsen: Viele Gemeinsamkeiten der ländlichen Regionen, besondere Herausforderungen für Sachsen

Die Teilnehmer des 5. Erfahrungsaustausch der bayerischen und sächsischen Regionalmanagements
Die Teilnehmer des 5. Erfahrungsaustausch der bayerischen und sächsischen Regionalmanagements

5. Erfahrungsaustausch der bayerischen und sächsischen Regionalmanagements mit positivem Fazit

Im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz ist heute der fünfte Erfahrungsaustausch der bayerischen und sächsischen Regionalmanagements zu Ende gegangen. Mit dem Ziel, die bestehenden Netzwerke auszubauen und Fachwissen über die Landesgrenzen hinaus auszutauschen, sind über 40 Regionalmanager beider Bundesländer sowie Vertreter von Planungsverbänden, Wirtschaftsförderungen und Ministerien zusammengekommen. Bei der Fachtagung am 30. September und 1. Oktober 2010 standen vor allem Ideen zur Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen sowie Zukunftsstrategien für die Finanzierung von Regionalmanagements im Vordergrund. Ein wesentliches Thema waren auch die Erfahrungen mit Regional- und Standortmarketing.

 

Dr. Gerhard Heimpold vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle betrachtete im 20. Jahr der deutschen Einheit die wirtschaftliche Entwicklung der sächsischen Regionen. „Anfang der 90er Jahre wurde ganz Ostdeutschland global als Problemraum wahrgenommen. Heute sind die regionalen Unterschiede in Ostdeutschland genauso offensichtlich wie in Westdeutschland. Sachsen nimmt unter den neuen Bundesländern die Spitzenposition ein, im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt gibt es aber noch erhebliche Rückstände“, resümierte der Wirtschaftsforscher.

Dr. Markus Lemberger, Regionalmanager und Sprecher des Netzwerkes „Bayern regional“ berichtete über den Erfolg von zehn Jahren Botschaftermarketing im Landkreis Cham: „Botschaftermarketing ist sehr gut als Marketingstrategie für Regionen geeignet, erzielt aber nur langfristig Effekte. Inzwischen werben über 800 Botschafter für den Landkreis Cham und haben wesentlich dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad und die Anerkennung des Landkreises zu steigern.“ Eine ähnliche Zielstellung hat sich das Regionalmanagement Erzgebirge gesetzt, das erst am 19. März 2010 seine Botschafterkampagne für die Region startete.  

 

Neben der Erörterung von wichtigen Themen der Regionalentwicklung hatten die Tagungsteilnehmer auch die Gelegenheit, bei einem Stadtrundgang durch Annaberg-Buchholz und einer Führung durch die Sankt Annenkirche, dem Wahrzeichen der Stadt, das Erzgebirge als lebenswerte Region kennenzulernen.

 

Der fünfte Erfahrungsaustausch der bayerischen und sächsischen Regionalmanagements endete mit einem positiven Fazit der Teilnehmer, die sich für eine Fortsetzung dieser Veranstaltung ausgesprochen haben. Der nächste bilaterale Austausch wird voraussichtlich 2012 in Bayern stattfinden.