Zertifikat winkt - Kammweg ist übern Berg
Von Thomas Schmidt
Oberwiesenthal. Der Kammweg ist über den Berg - zumindest sind alle Unterschriften trocken. "Wir haben mittlerweile die Landeigentümer komplett im Boot, auch alle Bürgermeister sind dabei", sagte Landrat Frank Vogel (CDU) zur jüngsten Tourismustagung in Oberwiesenthal. "Jetzt beginnen wir mit der Beschilderung durch Wegewarte und Erzgebirgsvereine", ergänzte Veronika Hiebl, Geschäftsführerin im Tourismusverband Erzgebirge . Damit scheint ein seit Jahren verfolgtes Vorhaben tatsächlich zum Abschluss zu kommen.
Als "optimal" hatte es Projektleiter Ronny Schwarz vor einem Jahr angesehen, wenn der Kammweg zur "Tour Natur 2010" das Gütesiegel erhalten würde. Dies ist nicht der Fall, die Messe beginnt morgen, ohne dass die Erzgebirger gekürt werden. Doch im Oktober, so der Landrat, soll die Kontrolle durch den Deutschen Wanderverband erfolgen. "Im Januar könnten wir dann das Qualitätszertifikat in den Händen halten", frohlockt Vogel.
Zumindest sei der Routenverlauf nun abschließend geklärt. Ob bei den Nutzungsrechten in Bezug auf Privatgrundstücke Kompromisse eingegangen wurden, bleibt zunächst im Diffusen. "In zwei Fällen, bei Wildenthal und Seiffen, müssen wir vielleicht sogar ein paar Meter Weg neu anlegen", schaute Schwarz vor einem Jahr voraus. Gestern ließ er sich nicht zur Aufklärung dieser Frage bewegen, sondern
verwies auf einen offiziellen Termin am 16. September.
Fakt ist, dass sich alle vom Zertifikat als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" mehr Touristen erhoffen und dadurch das Erzgebirge wieder ein Stück bekannter wird. 62 derartige Gütesiegel gibt es ab morgen in der Bundesrepublik, viele Auflagen sind dafür zu erfüllen. Der Kammweg über rund 260 Kilometer könnte das 63. erhalten. Vorausgesetzt, alle 60 Abschnitte erfüllen die Kriterien.
Zahlen & Fakten
Birgit Knöbel und Ronny Schwarz haben vor etwa einem Jahr begonnen, den Erzgebirgsteil des Kammweges abzugehen und alle Details zu dokumentieren. Jetzt beginnt die Beschilderung auf den rund 260 Kilometern, die möglichst bald das Gütesiegel "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" erhalten sollen. Thomas Schmidt Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 02.09.2010