Schwarzenberg inszeniert „Sächsische Erfinderstraße“

Schwarzenberg rüstet sich für den Tag der Sachsen.
Schwarzenberg rüstet sich für den Tag der Sachsen.
Noch 161 Tage bis zum größten Volksfest im Freistaat Sachen. Der „Tag der Sachsen“ wirft bereits jetzt seine Schatten voraus. Und der diesjährige Gastgeber Schwarzenberg rüstet sich dafür.

Unter der Überschrift „einfach patent“ bereitet Schwarzenberg für den „Tag der Sachsen“ die 1. Sächsische Erfinderstraße vor. Auf einer 300 Meter langen Passage entlang der Bahnhofstraße werden sich die größten Unternehmen der Stadt, weitere Firmen aus der Region und die eine oder andere interessante Innovation aus dem Freistaat zeigen. Aber auch die „kleinen Erfinder“ und klugen Köpfe sollen zum Tag der Sachsen ein Podium erhalten und sind ebenso aufgerufen, sich zu bewerben. Schwarzenberg ist als Wirtschaftsstandort traditionell gewachsen. Dabei sind die Wurzeln gerade im Bereich der Metallverarbeitung in den kleinen Klempnerwerkstätten, die Ende des 19. Jahrhunderts vielfach entstanden, zu finden. Aber auch das moderne Gießereiunternehmen hat seine Wurzeln in der Verhüttung von Eisenerzen. Das Werk in Schwarzenberg kann sogar auf eine über 600-jährige Geschichte zurückblicken. Ebenso weit in die Vergangenheit reicht die Bedeutung der Pappen- und Kartonagenfertigung in Schwarzenberg. Was früher der Klempner mit seiner Handschere exakt zuschneiden musste, wurde später durch einen einzigen Pressendruck möglich. Viele beschritten mit ihrem kleinen Handwerk den Weg zur industriemäßigen Produktion – heute allgegenwärtig und nicht mehr wegzudenken. So wurden aus kleinen Handwerksbetrieben nach und nach Unternehmen, deren Nachfolger heute noch weltweit tätig sind, bei anerkannten wissenschaftlichen Studien mitwirken oder neue Produktionsverfahren entwickeln. Immer wieder gelang es in der Vergangenheit den Firmen, sich durch Erfindergeist, Engagement und harter Arbeit den neuen Herausforderungen der Zeit zu stellen und sich am Markt zu behaupten. Zum Hintergrund der Idee – Was alles von Schwarzenberg aus seinen Weg in die Welt fand Der Schwarzenberger Karl Louis Krauss erfand die Wiegebadschaukel, die Dampfwaschmaschine mit gelochter Trommel und gilt ebenso als Erfinder der feuerverzinkten Volksbadewanne. Sein Sohn Friedrich Emil Krauss entwickelte die Waschmaschine weiter und wird heute noch im Zusammenhang mit besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Haushalttechnik genannt. Vom Band des VEB Waschgerätewerkes Schwarzenberg, das aus den Kraußwerken hervorgegangen war und mit seinen Geräten nicht nur die ehemalige DDR ausstattete, lief 1988 die achtmillionste Waschmaschine. Die Erzgebirgische Schnittwerkzeug- und Maschinenfabrik ESEM gehörte zu den führenden Firmen im Bereich der Automobilzulieferindustrie und stellte 1938 u.a. Werkzeugsätze für den Volkswagen her. Ihr Nachfolger, die KUKA Systems GmbH, ist heute der größte Arbeitgeber im Stadtgebiet und fertigt für alle namhaften Automobilhersteller Werkzeuge. Die Firma gilt als einer der größten Werkzeugbauer Europas. Fotomontage: BUR Werbeagentur GmbH