Schraubenproduzent investiert weiter in Standort Bärenstein
VON ANTJE FLATH
BÄRENSTEIN - Mehr als 50 Millionen Euro haben die beiden Firmeneigentümer Klaus Gruber und Winfried P. Stoffel seit der Übernahme des Bärensteiner Betriebsteiles in das Unternehmen gesteckt, das zur Eska Automotive GmbH in Chemnitz gehört. Und weitere Investitionen sind geplant, wie Produktionsmanager Gerhard Noack erläutert.
In zwei Monaten etwa werde eine neue Produktionsmaschine erwartet. "Dann wird der Platz in der Halle schon wieder knapp", sagt er. Unter anderem muss die Logistik dem Produktionszuwachs angepasst werden. Optionen für notwendige Erweiterungen seien vorhanden. Das bestätigt auch Bürgermeister Bernd Schlegel (Bärensteiner Liste). Der freut sich über die kontinuierliche Entwicklung seines größten Arbeitgebers im Ort: "Für einen Bürgermeister ist es das Schönste, wenn er sieht, dass eine Firma investiert." 59 Mitarbeiter stehen bei der Eska in Bärenstein in Lohn und Brot - in beiden Betriebsteilen sind es 369.
"Wenn wir heute aufhören zu produzieren, fährt in sechs bis acht Wochen kein neues Auto mehr in Deutschland."
Jörg Klawikowski Betriebsleiter
Dazu gehören nach Aussage von Betriebsleiter Jörg Klawikowski auch 25 Auszubildende beziehungsweise Studenten. "Wir rekrutieren unsere Arbeitskräfte aus dem eigenen Nachwuchs", macht er deutlich. Allerdings werde dies zunehmend schwieriger - ebenso, wie fachlich qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Bei Eska setzt man deshalb auf Eigeninitiative: besucht die Ausbildungsmessen in der Region, schließt Partnerschaften mit Schulen ab, bietet Möglichkeiten zur Ferienarbeit an. "Wir sind ständig auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern", betont der Betriebsleiter.
Mehr als 60 Millionen Euro Umsatz hat der Automobilzulieferer im zurückliegenden Jahr erzielt. Dieses Jahr werden 70 Millionen Euro angestrebt. 60 Prozent der Produkte geht direkt in die Automobilindustrie - "für alle Fahrzeugtypen", erläutert Jörg Klawikowski und schickt hinterher: "Wenn wir heute aufhören zu produzieren, fährt in sechs bis acht Wochen kein neues Auto mehr in Deutschland." Der überwiegende Teil der restlichen Produktion - laut Betriebsleiter 39 Prozent - wird für die Zulieferindustrie bereitgestellt. Insgesamt würden "1000 verschiedene Produkte an mehr als 100 Kunden geliefert". Diese Vielfalt sei es auch gewesen, die dem Unternehmen über das kritische Jahr 2008 hinweg geholfen hat. Dafür hat man sich bereits Mitte der 1990er-Jahre von den DIN-Teilen verabschiedet, sich statt dessen verstärkt an den Kundenwünschen orientiert. Um die zu realisieren, wird beginnend vom ingenieurtechnischen Teil bis einschließlich Werkzeugbau alles im Unternehmen angeboten. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 16.04.2011