Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes besucht Smart Rail Connectivity Campus

Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes sieht SRCC als wichtiges Forschungsprojekt für Bahntechnik • Erste Unternehmensansiedlung in Zusammenhang mit dem SRCC am Bahnhof Süd in Annaberg-Buchholz vorgestellt • Über Planungen des 5G-Ausbaus an der Teststrecke informiert.

Der Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA), Gerald Hörster, hat am vergangenen Donnerstag (16.01.2020) den Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) besucht. Bei einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz , Rolf Schmidt , Vertretern des Campus und seiner Partner informierte sich der Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes über die Pläne und Perspektiven des Forschungsprojektes im Erzgebirge . Im Anschluss an das Arbeitsgespräch im Annaberg-Buchholzer Rathaus fuhr Hörster mit einem dem SRCC vom Technologiekonzern Thales zur Verfügung gestellten Forschungszug auf der von der Erzgebirgsbahn betriebenen Teststrecke. Dabei besuchte der EBAPräsident auch die erste Unternehmensansiedlung von Frauscher Sensortechnik aus Österreich und das ebenfalls zur Erzgebirgsbahn gehörende digitale Stellwerk. Zudem wurde im Rahmen des Besuches auch über die Planungen zum Aufbau der Kommunikationsinfrastruktur via 5G entlang der Teststrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg informiert.

Mehrere Vertreter und Partner des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) begrüßten zusammen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz den Präsidenten des Eisenbahn-Bundesamtes Gerald Hörster.

Zur Begrüßung sagte der Präsident des Eisenbahn-Bundesamtes, Gerald Hörster: „Die Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Schienenverkehr zu stärken und Innovationen in diesem Bereich zu unterstützen. Der SRCC ist ein wichtiges interdisziplinäres Forschungsprojekt für die Weiterentwicklung ganz unterschiedlicher Bereiche der Bahntechnik. Der interdisziplinäre Ansatz ist ebenso überzeugend, wie die Ausstrahlung in die Region. Die Forschungsansätze unter dem Dach des SRCC zeigen vielfältige Wege auf, wie sich künftig Effizienz und Umweltverträglichkeit des Verkehrsträgers Schiene fortentwickeln lassen.“

„Hier in Annaberg-Buchholz hat der SRCC die idealen Bedingungen gefunden, um sich als einer der führenden Standorte für bahntechnische Erfindungen und das Experimentieren mit neuen technologischen Möglichkeiten zu etablieren“, sagte Rolf Schmidt, der Oberbürgermeister der Stadt. „Die Forscherinnen und Forscher können auf eine einzigartige Infrastruktur und eine starke regionale Kompetenzbasis zurückgreifen. Die Attraktivität unserer Stadt und unserer Region wird mit dem Ausbau des Campus und der begleitenden Ansiedlung von Firmen spürbar zunehmen.“

„Für die Technische Universität Chemnitz, ergeben sich mit dem Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) in Annaberg-Buchholz ganz neue Möglichkeiten der unmittelbaren Verzahnung von Forschung, Entwicklung und Unternehmen. Mit der direkt an der Eisenbahnteststrecke geplanten Forschungshalle und den dazugehörigen Laborräumen schlagen wir ein neues Kapitel in der Mobilitätsforschung auf, unter Einbeziehung großer und mittelständischer Unternehmen aus Europa, Deutschland und der Region hier vor Ort“, so Prorektor Prof. Dr. Uwe Götze.

Sören Claus, Technischer Leiter des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) ergänzt: „Ein großes Team von Forscherinnen, Forschern und Firmen ist angetreten, um hier im Erzgebirge an digitalisierter, vernetzter, hochautomatisierter und nachhaltiger Mobilität zu forschen. Damit setzen wir den Grundstein für die notwendigen industriellen Wandlungsprozesse in der Region. Mit der Strecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg haben wir eine Laborumgebung unter Realbedingungen. Dieses Testfeld der DB Netz AG und DB Erzgebirgsbahn gibt uns die Möglichkeit, Software- und Hardwarelösungen für den Betrieb von Fahrzeugen sowie Infrastruktur unter verschiedensten Betriebsbedingungen zu testen. Dabei spielt auch die Nutzung des neuen Mobilfunkstandards 5G entlang der Teststrecke eine große Rolle.“

Während des Besuches wurden unter anderem das digitale Stellwerk der Erzgebirgsbahn in AnnabergBuchholz Süd besichtigt sowie der neu entstandene Forschungsstandort des Unternehmens Frauscher Sensortechnik GmbH aus Österreich vorgestellt.

Informationen zum Smart Rail Connectivity Campus

Im Mittelpunkt des „Smart Rail Connectivity Campus“, an dem rund 120 Partner beteiligt sind, steht der Aufbau eines neuen Forschungscampus in Annaberg-Buchholz. In diesem europaweit einzigartigen Modellprojekt sollen hoch automatisiertes Fahren auf Normalspurgleisen der Bahn sowie ökologisches Fahren insbesondere mit hybriden Antrieben weiter erforscht und erprobt werden. Außerdem ist geplant, innovative Mobilitätstechnologien zur Zulassung und Marktreife zu führen. Mit den angestrebten Forschungsergebnissen sollen maßgebliche Beiträge zu einem nachhaltigen Schienenverkehr geleistet werden. Hauptakteure des Projektes sind die Stadt Annaberg-Buchholz, die TU Chemnitz und die DB RegioNetz Verkehrs GmbH/ Infrastruktur GmbH Erzgebirgsbahn. Unterstützend wirken auch die beiden Chemnitzer Fraunhofer-Institute IWU und ENAS, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Stadt Chemnitz und des Erzgebirges, Professuren der TU Dresden sowie viele weitere Wissenschafts- und Praxispartner mit.