Neues Magazin „Herzland“ als gedrucktes Bekenntnis zur Region erschienen

​Gelungener Start zum Pendleraktionstag Erzgebirge

Man könnte provokant fragen: Wer braucht denn noch ein gedrucktes Magazin? Die Welt ist online – das Erzgebirge mittendrin. Aber das Erzgebirge steckt voller Gegensätze und spannender Geschichten, die man nicht einfach zwischen Tür und Angel oder Instagram und WhatsApp erzählen kann. Und mit denen man Menschen überzeugen möchte, sich einmal beruflich in der Region niederzulassen.

Annaberg-Buchholz , 09.01.2018. Ein Jahr ist vergangen, seit eine Studie zu Potenzialen des Tourismusmarketings für die Fachkräftesicherung von Regionen vorgestellt und im Expertenkreis diskutiert wurde. Am Beispiel des Erzgebirges sollte in der Studie untersucht werden, welche Synergien in der Tourismusbranche genutzt werden können, um dem Fachkräftebedarf in nahezu allen Wirtschaftszweigen der Region entgegenzuwirken. Denn es steht außer Frage, dass unter den 1 Mio. Gästeankünften im Erzgebirge pro Jahr der ein oder andere ist, der es sich vorstellen kann, dauerhaft hier zu leben und zu arbeiten. Wer auf der Suche nach beruflicher Veränderung ist, fühlt sich im Wettbewerb der Regionen in einer Urlaubsgegend um einiges wohler. Andererseits vermutet kaum ein Reisender – und leider auch immer noch nur ein kleiner Teil der Einheimischen -, dass das Erzgebirge abgesehen von den Höhenzügen des Kamms in Wahrheit ein Industriestandort erster Klasse ist. Aus Sicht potenzieller Arbeitnehmer also eine Region, die nicht nur jede Menge Raum zum Leben, sondern auch jede Menge Menschen mit Herz und jede Menge Jobs zu bieten hat.

Experteninterviews mit Akteuren aus Wirtschaft, Tourismus und dem institutionellen Bereich zeigten, dass die Potenziale vor Ort am einfachsten genutzt werden können, indem man den Gästen im Erzgebirge Geschichten erzählt: Geschichten, die darstellen, wie sich das Leben hier anfühlt, welche Entfaltungsmöglichkeiten man hat und warum sympathische Menschen die Region so lieben. Damit soll wie ein Keimling die Idee eingepflanzt werden, dass man im Erzgebirge gut leben kann und auch ein passender Job zu finden ist.

Nach vier Monaten intensiver Arbeit entstand die erste Ausgabe des Magazins Herzland, das zukünftig einmal im Jahr erscheinen soll. Ein Heft der scheinbaren Gegensätze: Junge Visionäre mit Start-up-Unternehmen stehen neben gestandenen Unternehmern mit einem großen Mitarbeiterteam, kreative Lebensträumer neben bodenständigen Technikern oder detailverliebten Handwerkern. Im Heft begegnet man einer Familie, die ihr ganz persönliches Glück und pure Zufriedenheit im Landleben fand und einer Gruppe, die mit viel Engagement und Unterstützung einem Dorf und seinen Bewohnern zu mehr Lebensqualität verhalf. Und dann ist da noch ein Liebesbrief einer 19-Jährigen, quasi als Lippenbekenntnis zu ihrer Heimatstadt, ehrlich und frei aus dem Herzen geschrieben.

„Jeder Mensch kann irgendetwas gut“, sagt eine Gründerin in dieser Ausgabe. Diese Zeile könnte über allen Texten stehen – stellvertretend für alle Menschen und Macher dieser Region. Ganz gleich, ob mutige Gründer und Chefs, anpackende Fachkräfte oder engagierte Vereinsmitglieder – sie alle haben sich bewusst für ein Leben im Erzgebirge entschieden. Und doch eint sie alle ein gemeinsamer Nenner: Sie gestalten diesen Landstrich mit ihrem ganzen Herzen. Sie leben und arbeiten hier, sie haben Lust auf das Land und seine Leute.

Erstmals präsentiert wurde das Magazin im Rahmen des Pendleraktionstages Erzgebirge. Es fand bei vielen interessierten Rückkehrern aber auch Hiergebliebenen als Motivation und Ergänzung zu den Informationen zu Unternehmen und deren Stellenangeboten Anklang. Die Geschichten im Magazin unterstreichen beim Lesen daheim vielleicht nochmals die Aussage, die beim Pendleraktionstag Erzgebirge wieder offensichtlich wurde: Das Erzgebirge ist eine Region mit enormem Potential, in die es sich zurückzukehren lohnt.

Das Interesse der Touristiker in den Experteninterviews der Studie war positiv, als es darum ging, das Magazin unter anderem den Gästen vor Ort mitzugeben. Denn auch wenn die Tourismusbranche nur 3 Prozent aller Beschäftigten im Erzgebirge ausmacht, so sind die Probleme, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden, hier nicht kleiner. Die Auslage des Magazins über touristische Einrichtungen wird aber nur ein Vertriebskanal von vielen sein. Darüber hinaus wird das Regionalmanagement Erzgebirge auf sein umfassendes Netzwerk an Partnern beim Vertrieb zurückgreifen.

Die Studie „Potenziale des Tourismusmarketings für die Fachkräftesicherung am Beispiel des Erzgebirges“ wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. 

Das Magazin Herzland wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« durch den Freistaat Sachsen gefördert.

Hintergrundinformation Regionalmanagement Erzgebirge

Als Initiative der elf größten Städte des Erzgebirges und des Erzgebirgskreises versteht sich das Regionalmanagement Erzgebirge als Dienstleister und Promoter der Region. Durch ein aktives Regional- und Standortmarketing wird das Erzgebirge als lebenswerte Region und attraktiver Wirtschaftsstandort in Deutschland bekannt gemacht.