Jöhstadt erwartet 1500 Trachtenträger

Der 4. Bergmannstag 2012 sowie die vorweihnachtlichen Bergparaden bildeten den Schwerpunkt der letzten Stützpunktgespräche des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine am Wochenende. Ergebnis: Die Großereignisse können kommen.

VON THOMAS WITTIG

FROHNAU/JÖHSTADT - Die Jöhstädter können sich so richtig breitmachen. Mit aktuell 2980 Einwohnern und einer Gemeinde-Fläche von fast 5000 Hektar leben - statistisch betrachtet - auf einem Quadratkilometer nur 60 Bürger. Im Vergleich dazu: In Annaberg-Buchholz "drängeln" sich auf dem gleichen Areal rund 780 Einwohner. In reichlich neun Monaten wird es aber auch in Jöhstadt eng. Dann ist die Stadt vom 24. bis 26. August 2012 Gastgeber des 4. Sächsischen Bergmanns-, Hütten- und Knappentages. Und dazu werden rund 20.000 Gäste erwartet.

"Die wichtigsten organisatorischen Dinge sind geklärt." Henry Schlauderer 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine

"Das Programm dafür steht im Großen und Ganzen", sagte Henry Schlauderer, 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, am Samstag in Frohnau. Einer der Höhepunkte wird der Große Sächsische Bergmännische Zapfenstreich sein, der am Abend des zweiten Veranstaltungstages stattfindet. In die Ausgestaltung, so die derzeitigen Pläne, sind zirka 150 Bergleute sowie drei Kapellen involviert - darunter auch der gastgebende Bergmännische Musikverein Jöhstadt-Grumbach. Damit das Zusammenspiel am 25. August nächsten Jahres auch problemlos klappt, ist zuvor noch eine gemeinsame Probe aller Beteiligten angesetzt. Laut Schlauderer ist dieser Große Sächsische Bergmännische Zapfenstreich 2012 außer in Jöhstadt nur noch ein weiteres Mal im Freistaat zu erleben. Das wird anlässlich der 800-Jahrfeier von Oelsnitz /E. im September der Fall sein.

Ein weiterer Besuchermagnet des Bergmannstages in Jöhstadt wird nach Ansicht von Schlauderer die am Abschlusstag stattfindende Große Bergparade des Landesverbandes sein. An dieser werden nach derzeitigen Schätzungen etwa 1500 Trachtenträger teilnehmen. Diese kommen zum einen aus den zehn Bundesländern, in denen es Landesverbände gibt. Zum anderen sind Gäste aus Jöhstadts tschechischen Nachbargemeinden sowie aus Polen eingeladen, zu denen die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft Kontakt hält.

Damit im August nächsten Jahres auch alles reibungslos läuft, sind noch verschiedene Details zu klären. Das passiert während der regelmäßigen Treffen von Landesverband und Stadtverwaltung in Jöhstadt, die ab Januar in einem einmonatigen Turnus erfolgen sollen. Gegenstand der Gespräche wird dabei unter anderem noch einmal die Finanzierung sein. "Die steht noch nicht hundertprozentig. Wir gehen von Gesamtkosten aus, die in der Größenordnung von 90.000 Euro liegen", so Schlauderer. Dieses Geld werde unter anderem vom Land, dem Kreis, der Kommune sowie über Spenden von Firmen bereitgestellt. Auch über die Themen Verkehrskonzept und Übernachtungen müsse noch abschließend mit Vertretern der Stadt gesprochen werden. "Aber das ist der Feinschliff. Die wichtigsten organisatorischen Dinge sind geklärt", betont der 1. Vorsitzende des Landesverbandes.

Um entsprechend Werbung für den Bergmannstag zu machen, der nur alle fünf Jahre stattfindet, soll bereits im ersten Quartal 2012 mit einer groß angelegten Plakatierung begonnen werden, die sich über das gesamte Gebiet erstreckt, in dem die etwa 60 Vereine des Landesverbandes zuhause sind. Zudem ist laut Schlauderer mit dem Tourismusverband Erzgebirge eine Vereinbarung getroffen worden, dass dieser etwa bei Auftritten auf Messen mit speziellen Flyern für das Großereignis wirbt. Im Moment - auch das war am Samstag Gesprächsthema - beschäftigt den Landesverband parallel noch ein ganz anderes Thema: die vorweihnachtlichen Bergparaden. In Regie des Verbandes werden insgesamt elf über die Bühne gehen. Der Auftakt erfolgt am 26. November in Chemnitz. Traditionell den Schlusspunkt setzt die Parade am 4. Advent in Annaberg-Buchholz, die mit erwarteten 1200 Trachtenträgern auch die größte sein wird. Dazu tragen unter anderem Bergmännische Vereine aus Tschechien, dem Saarland, aus Hessen, Thüringen sowie aus Sachsen-Anhalt bei. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 14.11.2011