Jede Euro-Münze war schon mal im Erzgebirge

Foto: Wolfgang Schmidt
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Silberner Rahmen, goldfarbener Kern. Ein Zwei-Euro-Stück liegt mit sattem Gewicht auf der Hand. Aber natürlich besteht die Münze nicht aus Gold und Silber, sondern aus einem Mix anderer Metalle: Kupfer, Zink, Zinn und Nickel. Für das Ein-Euro-Stück (goldfarbener Rahmen, silberner Kern) gilt das Gleiche. Die Münzen werden aus dicken Metallbändern gestanzt, die genau die gewünschte Zusammensetzung haben. Diese Bänder, sogenannte Coils, werden im Auerhammer Metallwerk in Aue produziert. Man könnte also sagen, dass jede Euro-Münze - Abermillionen in ganz Europa - schon mal in Aue war. Legierungen von Auerhammer stecken in vielen Produkten, denen man im täglichen Leben begegnet. In den Gewinden von Glühlampen, in elektrischen Sicherungen, in Batterien und Smartphone-Akkus. Wenn sich ein Wasserkocher zum richtigen Zeitpunkt ausschaltet, könnte ein Bimetall aus Aue dafür gesorgt haben. Aber auch, wenn der Riss in einem Schiffsrumpf geschweißt wird, sind die Auer mit von der Partie - sie stellen Schweißbänder für solche Reparaturen her. Das Auerhammer Metallwerk gehört zu den führenden Walzwerken weltweit, bei denen Kunden maßgeschneiderte Legierungen kaufen können. "Um an der Spitze zu bleiben, investieren wir jedes Jahr etwa zwei Millionen Euro in unsere Anlagen", sagt Geschäftsführer Becker. Quelle: Freie Presse vom 18.02.2015 (Mario Ulbrich)