Innovationen dominieren Messen

Das Messeduo Intec und Z verbucht in Folge einen Ausstellerrekord. Auch Osteuropa ist diesmal stärker und gewichtiger vertreten. Von einer osteuropäischen Messe ist die Schau aber noch entfernt.

VON RAMONA NAGEL

LEIPZIG - Die Erwartungen sind groß. "Die Messen kommen zum richtigen Zeitpunkt, die konjunkturelle Situation ist so, wie man sie braucht", sagte gestern Markus Geisenberger gemeinsam mit Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Messe Leipzig. Für das im Zweijahresrhythmus stattfindende und bundesweit einmalige Messeduo haben vom 1. bis 4. März 1345 Aussteller gebucht, das ist eine Rekordbeteiligung. Jeder vierte Aussteller kommt aus Sachsen.

"Die konjunkturelle Situation ist so, wie man sie braucht."

Markus Geisenberger Messechef

"Mit solch einem Schwung haben wir selbst vor einem halben Jahr noch nicht gerechnet", stimmte Reinhard Pätz, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Ost, zu. Während der Krise seien viele Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Unternehmen erholten sich aber gut und die Zahl der Mitarbeiter soll bis zum Jahresende um 20.000 auf 932.000 steigen. Probleme seien der Fachkräfte- und Liquiditätsmangel. "Wenn wir das absichern können, dann gibt es auch gute Möglichkeiten für Wachstum", meinte Pätz.

Um wachsen zu können, sucht die Wirtschaft neue Technologien und Maschinen. Zur Intec werden diese nicht nur an den Ständen angeboten, sondern auch im Rahmen einer Innovationsschau wirkungsvoll in Szene gesetzt. "Innovative ingenieurtechnische Entwicklungen ziehen sich als ein Leitthema durch alle Bereiche", meinte Messechef Geisenberger. Firmen und Forschungseinrichtungen der Region Chemnitz sind dabei mit führend. So zeigt die Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH anhand einer neuen CNC-Drehmaschine die energieeffiziente Konstruktion und Fertigung von Werkzeugmaschinen. Innerhalb der Fachforen lädt das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme Enas zur Fachkonferenz Micro Car ein. Hier diskutieren Experten neue Entwicklungen bei Mikro- und Nanotechnologien, die die Nutzung der Elektromobilität vorantreiben. Nicht nur Innovationen, sondern auch Fachkräfte sind das Zukunftspotenzial der sächsischen Wirtschaft. Der Studententag am 4. März ist eine gute Gelegenheit für Berufsschüler und Studenten, sich über die Karrieremöglichkeiten in der Region zu informieren und vielleicht schon mit dem künftigen Arbeitgeber zu sprechen. Nicht nur Informationen, sondern im besten Fall Verträge unterschreiben wollen Fachbesucher aus Osteuropa. So werden unter anderem zum Russlandforum Vertreter aus Politik und Wirtschaft aus der Republik Tatarstan, aus St. Petersburg sowie den Regionen Kaluga und Sverdlowsk Konzepte und Ziele gewichtiger Modernisierungsvorhaben präsentieren. "Russland braucht moderne Technologien, deutsche Firmen können sie bieten", sagte Geisenberger.

Der Messechef hofft, dass von dieser Zusammenarbeit auch die Intec profitiert und für künftige Schauen noch mehr Aussteller und Gäste aus Osteuropa anzieht. "Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht da, wo wir sein wollen", meint Geisenberger. Deshalb will die Messe künftig in den osteuropäischen Ländern das Marketing intensivieren und dabei noch stärker für die deutschen Firmen und ihr eigenes Ausstellungs- und Vermittlungspotenzial werben.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 25.02.2011