Für DKK-Altwerk schlägt bald die letzte Stunde

Am Montag beginnt Entkernung des Industriekomplexes

 

Von Mike Baldauf

Scharfenstein. Die letzte Etappe des Industriebrachen-Abrisses auf dem Gelände des früheren Kühlgerätebauers DKK in Scharfenstein hat begonnen. Nachdem zuletzt im Frühjahr die Reste des alten Heizhauses beseitigt wurden, soll sich nun der Abbruch des verbliebenen Altwerkes anschließen - auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern der größte Gebäudekomplex, in dem sich einst der Kühlmaschinenbau, die mechanische Abteilung, die Stanzerei, Büroräume und das Maschinenhaus des DDR-Kühlgeräteherstellers befanden.

Den Auftrag für das Großprojekt hat der Gemeinderat Drebach an eine Burgstädter Transport- und Abbruchfirma vergeben. Kostenpunkt: 637.600 Euro. 90 Prozent der Summe bekommt die Kommune aus dem Topf zur Revitalisierung von Industriebrachen gefördert. Für die seit vergangenen Jahr laufenden Arbeiten hatte die Landesdirektion Chemnitz einen Fördermittelbescheid über reichlich drei Millionen Euro ausgereicht.

Zu der bislang größten Abbruchetappe fand in der zurückliegenden Woche eine erste auberatung statt. Bürgermeister Jens Haustein (Mandat CDU) zufolge soll die Entkernung des  Gebäudekomplexes am kommenden Montag beginnen. Die Arbeiten werden sich seinen Worten nach wohl bis Mitte nächsten Jahres hinziehen. Anfallender Bauschutt, der nicht kontaminiert ist, soll geschreddert und auf dem Gelände zum Auffüllen verwendet werden, erklärt Haustein, der sein Augenmerk anschließend auf den Verkauf der revitalisierten Grundstücke richtet. Für das Heizhaus- und das Grundstück der im Herbst vorigen Jahres ebenfalls abgerissenen Beizerei gebe es bereits Interessenten. Sogar für Teile des Altwerk-Grundstückes lägen schon Anfragen vor.

Die ersten frei gewordenen Flächen hatte die Gemeinde erfolgreich an die Erzgebirgische

Landbäckerei sowie die Firmen Rochhausen Kältetechnik GmbH und Compact veräußert. Im Januar 2008 war mit der ersten Etappe, dem Abriss des Gebäudekomplexes, in dem sich dieEntwicklungsabteilung, Labors und Konstruktion befanden, begonnen worden. Bürgermeister Haustein sprach damals von einem historischen Augenblick. Nach dem Konkurs des DKK-Kühlgerätewerkes waren viele Flächen in private Hände gegangen, so dass die Kommune später keine Handhabe sah, an den bröckelnden Fassaden in dem inzwischen entstandenen Gewerbepark etwas zu ändern. Immer wieder wurde der Bürgermeister von Einheimischen und Besuchern der Burggemeinde angesprochen, dass sich an diesem Zustand etwas ändern und der Schandfleck im Ort verschwinden müsse. Erst mit der Insolvenz eines Unternehmers, der in den 1990er-Jahren mehrere Grundstücke gekauft hatte - alles in allem etwa 11.900 Quadratmeter mit maroder Bausubstanz -, kam die Sache ins Rollen.

Im Gewerbepark haben sich heute annähernd zehn klein- und mittelständische Unternehmen etabliert. Größter Betrieb ist die Erzgebirgische Landbäckerei Drebach mit mehr als 100 Mitarbeitern. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 08.09.2010