Ein neues Leben zwischen Bratwurst und Bergparade

Terry und Valerie Fairhurst tauschten die Ferne gegen Vertrautheit, das kalifornische Silicon Valley gegen ein Dorf mitten im Erzgebirge . Heute leben sie in Antonsthal – und fühlen sich dort zuhause wie nie zuvor.

Ein mutiger Schritt ins Unbekannte

Es war ein gemeinsamer Traum: Europa erleben, Kultur atmen, Wurzeln schlagen. Was mit einer Freundschaft und einer spontanen Idee begann, wurde für das Ehepaar aus Kalifornien zu einer lebensverändernden Entscheidung. Gemeinsam mit einer deutschen Freundin kauften sie ein Haus in Antonsthal. Damals wussten sie kaum etwas über das Erzgebirge – heute nennen sie es ihre Heimat. „Ich kannte das Erzgebirge vorher gar nicht. Aber heute ist es unser Zuhause“, sagt Terry Fairhurst. Seine Frau Valerie ergänzt: „Europa hat uns schon immer fasziniert. Aber hier, in Antonsthal, haben wir das gefunden, was wir immer gesucht haben.“

Angekommen zwischen Tradition und Gemeinschaft

Der Start war nicht leicht. Neue Sprache, neue Regeln, neues Umfeld. Doch die beiden gaben nicht auf. Sie lernten Deutsch in einem Kurs in Schwarzenberg , lasen Zeitung, nutzten Übersetzungs-Apps. Schritt für Schritt wuchs das Verständnis – und mit ihm die Verbundenheit zur Region. Heute engagiert sich Terry Fairhurst regelmäßig im Verein der Königlich-Sächsischen Antonshütte. Beim diesjährigen Bergstreittag in Schneeberg trug er zum ersten Mal Uniform – und marschierte als Hüttenmann mit. Vereinsvorsitzender Andreas Kahl freut sich: „Es erfüllt uns mit stolz, dass Terry sich so gut mit der Geschichte des Erzgebirges identifizieren kann.“

Zuhause in Antonsthal

Der Alltag in Antonsthal ist bescheidener, aber reicher. Spaziergänge statt Staus, Gartenarbeit statt Großstadttrubel. Die Familie ist weit weg, doch neue Freundschaften sind entstanden. Und die Liebe zum Erzgebirge wächst mit jedem Jahr. Bratwurst mit Sauerkraut ist längst zum Lieblingsgericht geworden. Nur das amerikanische Frühstück vermisst Terry manchmal – und das Fischen. „Aber dafür ist hier alles näher. Man lebt bewusster, ruhiger, familiärer“, sagt er. Den Winter verbringen die beiden an der Costa Blanca – aber Weihnachten feiern sie immer im Erzgebirge. „Diese magische Zeit wollen wir nicht verpassen“, sagt Valerie Fairhurst. In die USA zurückzukehren? Kein Gedanke mehr. „Je länger wir hier sind, desto weniger wollen wir zurück.“