Das Erzgebirge gehört zu den günstigsten Regionen Deutschlands

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat erstmals eine detaillierte Analyse der Lebenshaltungskosten für alle 400 Kreise und Städte in Deutschland vorgelegt. Die Untersuchung ergab, dass der Erzgebirgskreis zu den günstigsten Regionen des Landes zählt, wobei die Lebenshaltungskosten hier etwa 8,7 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt liegen.

Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt

Die Lebenshaltungskosten wurden vom IW in einem Preisindex normiert. Der Durchschnitt in Deutschland hat demzufolge einen Wert von 100. Im Gegensatz dazu weist der Erzgebirgskreis einen Indexwert von 91,3 auf. Damit sind hier die Lebenshaltungskosten fast 9 Prozent niedriger als im bundesdeutschen Durchschnitt – Platz 12 der günstigsten Regionen.

Genau im Bundesdurchschnitt liegen hingegen Braunschweig und der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern. In München, als eine der teuersten Städte Deutschlands, liegen mit einem Indexwert von 125 die Lebenshaltungskosten rund 25 Prozent über Mittelwert.

Wohnkosten machen den Unterschied

Insbesondere die Wohnkosten haben einen signifikanten Einfluss auf die Gesamtlebenshaltungskosten. Diese Kosten variieren stark zwischen den verschiedenen Regionen Deutschlands und beeinflussen den Gesamtindex erheblich. Im Erzgebirgskreis beispielsweise sind die Wohnkosten im Vergleich zum deutschen Durchschnitt erheblich niedriger. Diese Preisunterschiede tragen dazu bei, dass das Erzgebirge zu den kostengünstigsten Regionen des Landes zählt. Am günstigsten ist es übrigens im benachbarten Vogtlandkreis, der einen Indexwert von 90 erzielt.

Methodik und Hintergrund der Studie

Für die Studie haben die Wissenschaftler im Jahr 2022 Preisdaten von diversen frei zugänglichen Internetseiten automatisiert erfasst, darunter Portale wie Rewe.de und Verivox.de. Die Daten wurden nach durchschnittlichem Verbrauch gewichtet – angelehnt an den Warenkorb des Statistischen Bundesamtes – und zu einem Regionalpreisindex zusammengefügt. Für die Wohnkosten haben die Forscher alle verfügbaren Angebotsmieten erhoben und sie mithilfe eines Modells auf Bestandsmieten umgerechnet, um so der Realität so nahe wie möglich zu kommen.