An der TU Bergakademie Freiberg entsteht das modernste brennstoffanalytische Zentrum in Europa

Gemeinsame Pressemitteilung: Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Technische Universität Bergakademie Freiberg

„In Freiberg haben wir heute ein neues Kapitel der energietechnischen Forschung aufgeschlagen“, erklärte Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland bei der feierlichen Einweihung eines neuen Laborgebäudes am Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg .

„Dieses Institut bietet europaweit eine der breitesten Paletten der Energieforschung“, sagte der Minister. Dies betrifft beispielsweise die Frage, wie Kohle, Öl und Gas effizienter genutzt werden können. Außerdem sollen Wege gefunden werden, wie mittels stofflicher Umwandlung von Kohle und Biomasse in chemische Produkte die deutsche Abhängigkeit von Erdölimporten verringert werden kann. Für diese Forschungsarbeiten kann die Bergakademie mit Hilfe des neuen Gebäudes die gesamte Stoff-Analytik aus einer Hand anbieten. „Dieses Alleinstellungsmerkmal stärkt den Hochschulstandort Freiberg, prägt Sachsen als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort und zeigt, wie zukunftsweisend die Staatsregierung in Forschung und Wissenschaft investiert“, erklärte der Minister auf der Übergabefeier mit Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer und dem Rektor der TU Bergakademie Freiberg Prof. Dr. Bernd Meyer . Die Kosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 7 Millionen Euro und werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

Auch Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer hob die Bedeutung dieser Investition hervor: „Mit dem modernsten brennstoffanalytischen Zentrum Europas besitzt die TU Bergakademie Freiberg ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Gebiet der Energieforschung. Damit erhöht sich auch die nationale und internationale Sichtbarkeit der TU Bergakademie als eine führende Ressourcen-Universität. Solche zukunftsweisenden Investitionen profilieren und stärken aber auch den gesamten exzellenten Hochschul- und Wissenschaftsstandort Sachsen. Der Freistaat hat in den vergangenen Jahren die vorhandenen traditionellen Stärken in der Forschung systematisch weiterentwickelt. Mit dem neuen Laborgebäude fördert der Freistaat innovative Entwicklungen für einen effizienten Umgang mit knapper werdenden Ressourcen, zu dem auch die Nutzung der einheimischen Braunkohle gehört. Die Erfolge des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurswesen, deren Wissenschaftler und Mitarbeiter das Labor künftig nutzen werden, haben bereits bisher entscheidend zur Spitzenposition der Universität in der Kohleforschung beigetragen.“

„Mit dem Neubau wird die nächste Phase der erfolgreichen Freiberger Wissenschaftslinie der stofflichen und energetischen Nutzung fossiler und biogener Energieträger am Standort „Reiche Zeche“ eröffnet. Hier wird auch das unlängst gegründete universitäre Kompetenzzentrum DBI Bergakademie, das ein nationales Zentrum für Energierohstoffe ist, seinen zentralen Sitz haben“, sagte Prof. Bernd Meyer, der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, zur Eröffnung des neuen Gebäudes.

Der dreigeschossige Neubau hat eine Hauptnutzfläche von 1.500 Quadratmetern. Diese bieten Platz für Laboratorien, Büros für Lehre und Forschung und Räumlichkeiten zur Auswertung von Forschungsergebnissen. Der Neubau entstand auf dem Areal „Reiche Zeche“, gleich neben dem schon bestehenden Haus 1. Beide Gebäude sind über eine Glaskonstruktion miteinander verbunden. 51 Arbeitsplätze entstehen im Gebäude.

Der Freistaat Sachsen investierte zwischen 1991 und 2010 insgesamt knapp 142 Mio. Euro in Baumaßnahmen der TU Bergakademie Freiberg. Hinzu kommen Ausgaben in Höhe von rund 20 Mio. Euro, die im Haushalt für die Jahre 2011 und 2012 eingeplant sind. Im Mai 2011 wurde ein Forschungskomplex für das Zentrum für Maschinen- und Verfahrensentwicklung eingeweiht. Derzeit laufen die Arbeiten für Umbau und Sanierung einschließlich Ersatzneubau am Institutsgebäude für Metallformung/Gießereitechnik, die 2013 fertig gestellt werden, und an einem Neubau eines Laborgebäudes für die Fakultät für Chemie und Physik mit Verbinder zum Clemens-Winkler-Bau mit Übergabetermin 2014. In Planung befindet sich die Baumaßnahme für die Unterbringung der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Internationales Universitätszentrum im Schlossplatzquartier. Im Rahmen dieser Maßnahme ist vorgesehen, ein neues Hörsaalgebäude zu errichten und die Altbauten in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz zu sanieren.

Quelle: Medienservice Sachsen, 12.09.2011