Drei erzgebirgische Innovationsbündnisse erhalten Millionen-Unterstützung

Das Förderprogramm "WIR! – Wandel durch Innovation in der Region" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wählte 20 Forschungs- und Entwicklungsallianzen aus, die mit insgesamt 200 Millionen Euro unterstützt werden. Drei davon kommen aus dem Erzgebirge.

Ab dem 1. April 2019 werden 20 ostdeutsche Bündnisse mit innovativen Ansätzen den Strukturwandel in ihren Regionen vorantreiben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert diese Initiativen und deren Umsetzung im Programm "WIR! – Wandel durch Innovation in der Region". Die 20 interdisziplinären Bündnisse haben im vergangenen Jahr Innovationskonzepte für ihre jeweilige Region entworfen und diese nun einer Jury in Berlin präsentiert. Damit setzten sie sich in einem zweistufigen Verfahren gegen zuletzt 32 Finalisten und ursprünglich mehr als einhundert Bewerbungen durch. Mit Blick auf den großen Erfolg des Programms und seine Relevanz für den Strukturwandel hat das BMBF die Förderung auf nunmehr 200 Millionen Euro aufgestockt.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betonte: "Mit klugen Ideen und Innovationen können Regionen den Strukturwandel erfolgreich gestalten. Diesen Prozess unterstützt das BMBF mit dem Förderprogramm ‚WIR!‘. Die ausgewählten Bündnisse haben innovative Konzepte mit völlig unterschiedlichen Lösungsansätzen entwickelt. Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft arbeiten dabei eng zusammen – aus einzelnen Ideen wird so ein echtes ‚WIR!‘, das auch weit über die Region hinaus sichtbar werden kann."

Auch die Juryvorsitzende Dr. Jeanne Rubner, Redaktionsleiterin "Wissen und Bildung aktuell" beim Bayerischen Rundfunk, zeigte sich von der hohen Qualität der erfolgreichen Bewerbungen beeindruckt: "Wir sind von den 20 ausgewählten WIR!-Projekten überzeugt und haben unsere Entscheidung in der Jury einvernehmlich getroffen. Nun liegt es an den Bündnissen, mit ihrem Engagement vor Ort in den nächsten Jahren wichtige Entwicklungen in Gang zu setzen und damit auch ihr regionales Umfeld zu inspirieren und zu motivieren."

Den themen- und technologieoffenen Ansatz, den das BMBF mit dem Förderprogramm "WIR!" verfolgt, spiegelt die Bandbreite der erfolgreichen Bewerbungen wider: Die Innovationsfelder reichen von der Bioökonomie über neue Materialien und Rohstoffeffizienz bis hin zur Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen. Dabei stammen die ausgewählten Bündnisse aus ganz unterschiedlichen Regionen, die alle fünf ostdeutschen Flächenländer abdecken: Dazu zählen unter anderem die Lausitz und der Südharz, aber auch der Landkreis Mittweida oder das nordöstliche Küstenhinterland.

Aus dem Erzgebirge schafften es vier Innovationsbündnisse in die Runde der 32 Finalisten. Drei Forschungs- und Entwicklungsallianzen erhielten heute die Information, dass sie durch das BMBF in den nächsten Jahren unterstützt werden. Dazu gehören:

Das Förderprogramm "WIR!" zielt vor allem auf Regionen, die noch nicht zu den sichtbaren Innovationszentren gehören. Die regionalen Bündnisse sind breit aufgestellt – sie vereinen Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen. Diese Akteure überwinden gemeinsam die Grenzen von Disziplinen und Branchen und erproben neue strategische Ansätze. Mit ihren Initiativen fördern sie die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, stärken die Innovationsfähigkeit insbesondere junger, kleiner und mittlerer Unternehmen, bilden neue Fachkräfte aus und halten diese in der Region.

Jedem WIR!-Bündnis stehen in der gut fünfjährigen Umsetzungsphase bis zu fünfzehn Millionen Euro zur Verfügung. Etwa zwei Jahre nach dem Beginn der Umsetzungsphase erfolgt eine Zwischenbewertung, in der über die Weiterführung der Förderung entschieden wird.

"WIR!" ist das Pilotprogramm der neuen Programmfamilie "Innovation & Strukturwandel" des BMBF. Eine zweite Förderrunde ist noch für 2019 geplant und wird sich dann an strukturschwache Regionen in Ost- und Westdeutschland richten.