Neuanfang glückt dank Hilfe

Ein Blick in die Produktionshallen von Sportgeräte Langer.
Ein Blick in die Produktionshallen von Sportgeräte Langer.

In Pfaffroda werden Spielgeräte nach wie vor in zwei Firmen produziert. Danach sah es zunächst nicht aus. Zu groß waren die finanziellen Probleme der Jungunternehmerin Lydia Kriehn.

Hallbach. Es sind schwierige Monate, die hinter Lydia Kriehn liegen. Im vorigen Jahr erhielt sie noch vom Freistaat Sachsen den Gründerinnenpreis 2014. Von der Auszeichnung ist nicht viel geblieben. In Lydia Kriehns früherem Unternehmen Spiel-Sport-Freizeit-Kriehn hat inzwischen ein Insolvenzverwalter das Sagen. Die heute 24-Jähre musste außerdem Privatinsolvenz anmelden. Und dennoch werden in Hallbach Spielgeräte hergestellt, an neuem Standort. Zu verdanken ist das einem anderen Unternehmen.

Der Platz ist beschränkt. Gelagertes Holz und genutzte Maschinen sind dicht beieinander. "Wir kommen damit hin. Es soll noch Platz hinzukommen", sagt Lydia Kriehn. An diesem Tag steht die Technik still. Es ist ruhig. Doch an den meisten Tagen wird wieder produziert. Schon bald sollen deutlich mehr Spielgeräte die Halle verlassen. Von neun sind noch sieben Mitarbeiter übrig geblieben. Lydia Kriehn ist nun eine einfache Angestellte - im Unternehmen ihres Vaters. Klaus Kriehn kaufte die Maschinen und das Material aus der Insolvenzmasse heraus und gründete "Klaus Kriehn Spiel-Spass-Freizeit". Er steht seiner Tochter zur Seite und erhält dabei Unterstützung.

"Für uns war es selbstverständlich zu helfen. Wir hatten selbst schon schwere Stunden und wollen etwas zurück geben", so André Langer , Geschäftsführer von Sportgeräte Langer. Als er vom Schicksal Lydia Kriehns hörte, sagte er gemeinsam mit seinem Vater Werner Langer schnell Hilfe zu. In einer seiner Hallen wurde Platz geschaffen. Ein Mietvertrag auf kurzem Wege folgte. "Wir hätten nicht gewusst, wo wir sonst hin gekonnt hätten", sagt Lydia Kriehn, die dankbar ist. Langer will eine zusätzliche Halle bauen. Sobald sie steht, geht es weniger beengt zu.

So sieht Unterstützung aus

Die Spielgeräte der Firma Kriehn gehen an Kunden in ganz Deutschland. Insbesondere Kommunen kaufen für Kindergärten, Horte und Schulen ein. Das Ziel ist es, in diesem Jahr einen Umsatz in Höhe von mehr als einer halben Million Euro zu erreichen.

Gleich nebenan werden von André Langer und seinen 28 Mitarbeitern Turnbänke, Sprungkästen und Sprossenwände her. 2014 wurde der Umsatz um 30 Prozent gesteigert. Er lag bei 3,5 Millionen Euro und soll in diesem Jahr gehalten werden. Dafür sind Investitionen in Höhe von 750.000 Euro nötig. Eine Lagerhalle entsteht.

Quelle: Freie Presse am 25.03.2015 (Georg Müller)