Infomobil macht Lust auf Metallberufe

Die Metall- und Elektroindustrie kann Fachkräfte gut gebrauchen. Der Unternehmerverband geht deshalb an Schulen.

Von Rolf Rudolph

Freiberg . Das Infomobil "Sachsenmetall, Unternehmerverband der Metall- und Elektroindustrie" hat gestern vor der Mittelschule "Clara Zetkin" in Freiberg Station gemacht. Mehr als 50 Neuntklässler, die den Real- sowie Hauptschulabschluss anstreben, konnten sich an verschiedenen Stationen über Berufe in der Metall- und Elektroindustrie informieren. Zudem stellte sich die Freiberger Actech GmbH mit ihren Berufsangeboten für junge Leute vor.  

Wolf-Dieter Bieler vom Infomobil erläuterte den Mädchen und Jungen praxisnah an verschiedenen Modellen die Berufsmöglichkeiten in der Branche. Die Schüler erfuhren dabei, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe und eine Brennstoffzelle funktionieren. Sie lernten das Prinzip von computergesteuerten Werkzeugmaschinen zum Drehen und Fräsen kennen und durften am Rechner selbst Daten für Fertigungsabläufe eingeben.  

"Wir haben das Infomobil für die Berufsorientierung unserer Neuntklässler eingeladen. Wir wollen Berufswege aufzeigen, die machbar sind, zumal im Dezember das zweite 14-tägige Praktikum für die Klassenstufe ansteht, worum sich die Schüler selbstständig kümmern müssen", sagte Gudrun Hohner, die in der Mittelschule für die Berufsorientierung zuständig ist. Mit an Bord war Roswitha Heckner von der Freiberger Actech GmbH. "Auf dem Arbeitsmarkt sind kaum ausgebildete Arbeitskräfte aus unserer Branche zu haben. Wir versuchen, das Infomobil zu nutzen, um geeignete junge Leute für eine Berufsausbildung zu finden", sagte die Personalreferentin. Die Firma stellt Praktikumsplätze bereit und bietet Ausbildungen zum Gießereimechaniker, Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker, Zerspanungsmechaniker und Werkstoffprüfer an. "Ich finde es interessant und kann mir durchaus vorstellen, im Berufsleben an einer CNC-Maschine zu arbeiten", sagte Enis Chebbi. Mitschüler Elias Treptow gefiel die schulische Abwechslung ebenfalls gut. Er hat sich aber schon anders orientiert. "Ich möchte in Richtung Kfz-Technik gehen, werde vielleicht aber erst noch das Technische Gymnasium besuchen", erklärte er. Tina Günther fand das Angebot zwar interessant, möchte jedoch lieber einen sozialen Beruf erlernen. "Das Infomobil ist eine schöne Abwechslung. Ich würde aber später gern in Richtung Verwaltung arbeiten", sagte Maxie Wichmann. "Leider stehen bei vielen Mädchen noch die herkömmlichen Frauenberufe auf der Wunschliste ganz oben. Dabei haben sie durchaus in dem vorgestellten Berufsfeld ihre Chancen", sagte Wolf-Dieter Bieler vom Infomobil. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 04.11.2010