Grenzüberschreitende Fahrt wirbt für gemeinsame europäische Bahn-Forschung

(v.l.n.r.): Tobias Melzer (Firma Thales), Thomas Proksch (Beigeordneter der Stadt Annaberg-Buchholz), Volin Vlastimir und Michaela Fickerova (beide Stadt Vejprty), Rolf Schmidt (Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz) Sören Claus (Technischer Leiter SRCC), Raik Hoffmann (DB Netz), Lutz Mehlhorn (Erzgebirgsbahn)
(v.l.n.r.): Tobias Melzer (Firma Thales), Thomas Proksch (Beigeordneter der Stadt Annaberg-Buchholz), Volin Vlastimir und Michaela Fickerova (beide Stadt Vejprty), Rolf Schmidt (Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz) Sören Claus (Technischer Leiter SRCC), Raik Hoffmann (DB Netz), Lutz Mehlhorn (Erzgebirgsbahn) / © Stadt Annaberg-Buchholz/Matthias Förster

Premiere: SRCC-Technologiezug „Lucy“ bei Czech Raildays in Ostrava

Erstmals entsandte der Smart Rail Connectivity-Campus (SRCC) am 7. Juni 2019 den zum Thales-Konzern gehörenden Erprobungszug "Lucy" in die Tschechische Republik. Ziel der Fahrt nach Ostrava ist, die europäische Zusammenarbeit beim Aufbau innovativer Mobilitätstechnologien und die europaweite Forschung in diesem Bereich weiter voranzubringen. Während der internationalen Eisenbahnmesse Czech Raildays werden vom 11. bis 13. Juni 2019 dem Fachpublikum der Forschungscampus SRCC und der Forschungszug "Lucy" der Firma Thales mit Leit- und Sicherungstechnik vorgestellt. Während der Überführung von Chemnitz nach Ostrava passierte der Labortriebwagen den Erzgebirgskamm auf 818 m Höhe. 

"Der beste Beweis grenzüberschreitender Zusammenarbeit ist die Bahnlinie Annaberg-Buchholz - Vejprty/Weipert. Diese Verbindung trug maßgeblich zur Industrialisierung des Erzgebirges bei. Darum ist es umso wichtiger, dass "Lucy" zur Testzwecken auch auf dieser Strecke unterwegs ist. Ein weiterer Beweis, dass im Erzgebirge traditionell innovativ gedacht wird.", freut sich Oberbürgermeister Rolf Schmidt . Bereits jetzt finden Forschungen zu Leit- und Sicherheitstechnik sowie zur automatisierten Erkennung des Gleisumfeldes statt. Zukunftsweisende Bahntechnologien können z. B. unter verschiedensten klimatischen Bedingungen in der Praxis getestet werden.

Erzgebirge stellt digital die Weichen für die Zukunft der Bahn

"Wir sind Nachbarn und es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir grenzüberschreitende Vorhaben unterstützen. Es ist uns eine große Freude, dass "Lucy" einen Zwischenstopp in Vejprty einlegt." begrüßt Jitka Gavdunová, Bürgermeisterin von Vejprty/ Weipert, die Aktivitäten des Freistaates Sachsen, der Bundesregierung und der beteiligten Unternehmen. Das Projekt SRCC sende seine Signale bis nach Tschechien. 

Sören Claus, technischer Leiter des SRCC, erklärt: "Die 'Czech Raildays' ziehen Experten der Schienen- und Fahrzeugbranche aus ganz Europa an. Mit dem SRCC zeigen wir das Zukunftspotenzial digitalen Schienenverkehrs. Bereits jetzt arbeiten über 100 Partner an automatisierter, umweltfreundlicher Mobilität. Mit der Fahrt in die Tschechische Republik gewinnen wir elementare Einblicke und Daten in puncto Zugbeeinflussung, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Zugleich steigt mit der Überführung die öffentliche Wahrnehmung unserer Aktivitäten." Zur den Czech Raildays werden mehr als 7.000 Besucher erwartet. An den drei Messetagen in Ostrava sind über 200 Unternehmen vertreten. Der Thales-Forschungszug "Lucy" ist auf dem Freigelände zu besichtigen.

Hintergrundinfos zum Smart Rail Connectivity Campus

Im Mittelpunkt des "Smart Rail Connectivity Campus", an dem rund 120 Partner beteiligt sind, steht der Aufbau eines neuen Forschungscampus in Annaberg-Buchholz. In diesem europaweit einzigartigen Modellprojekt sollen hoch automatisiertes Fahren auf Normalspurgleisen der Bahn sowie ökologisches Fahren insbesondere mit hybriden Antrieben weiter erforscht und erprobt werden. Außerdem ist geplant, innovative Mobilitätstechnologien zur Zulassung und Markteinführung zu führen. Mit den angestrebten Forschungsergebnissen sollen maßgebliche Beiträge zu einem nachhaltigen Schienenverkehr geleistet werden. 

Hauptakteure des Projektes sind die Stadt Annaberg-Buchholz , die TU Chemnitz und die DB RegioNetz Verkehrs GmbH/ Infrastruktur GmbH Erzgebirgsbahn. Unterstützend wirken auch die beiden Chemnitzer Fraunhofer-Institute IWU und ENAS, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Stadt Chemnitz und des Erzgebirges, Professuren der TU Dresden sowie viele weitere Wissenschafts- und Praxispartner.