Die Strahlenmesser

Freiberg Instruments zählt zu den Vorzeigeunternehmen der Region. Die Firma wächst und hat trotzdem kein Fachkräfteproblem. Wie macht sie das?

Die Freiberg Instruments GmbH wächst - in der Fläche, aber auch in der Anzahl der Mitarbeiter. Spezialisiert auf physikalische Messtechnik, hat das mittelständische Unternehmen mit der Abkürzung FI 45 Mitarbeiter. Vor zweieinhalb Jahren waren es noch 30. "Wir sind an der Front von dem, was technisch möglich ist", sagt Geschäftsführer Kay Dornich (41).

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Strahlung von der niedrigsten bis zur höchsten Dosis bestimmen, darin sind Dornich und sein Team Spezialisten. Weltweit sei FI der einzige Anbieter von Messgeräten für die komplette Dosisbestimmung. Gerade erst war der Physiker geschäftlich in Sibirien, in Japan und in China. Etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit pro Jahr ist er im Ausland unterwegs. Die Messgeräte, die in Freiberg an der Delfter Straße gebaut werden, werden in über 100 Ländern weltweit genutzt, zum Beispiel in Zentralafrika.

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Neben Messgeräten für Röntgen- sowie Radonstrahlung stellt FI Messtechnik für die Produktion von Siliciumcarbid her. Der besonders harte und wärmeleitfähige Stoff wird unter anderem für weißes LED-Licht verwendet. Ein weiteres Standbein ist die Altersbestimmung von geologischen und archäologischen Proben. Mit spezieller Messtechnik können Sedimente bestimmt werden, die bis zu einer Million Jahre alt sind, erklärt Dornich.

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Fachkräfte zu finden, ist nicht sein Problem. Technisch herausfordernde Produkte, ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeiten, wenn möglich Home Office, ein Dienstfahrrad, Kaffee und Getränke kostenlos: "Wir sind sehr attraktiv als Arbeitgeber", sagt er. Ein Drittel der Mitarbeiter sind Frauen, zwei Drittel Männer. Der Altersdurchschnitt liege bei unter 40 Jahren. "Wir haben eine ganze Reihe an Leuten, die in die Region zurückgezogen sind", erzählt er stolz.

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Quelle: Freie Presse vom 02.04.2019, Cornelia Schönberg