Deutschen Firmen schaffen Innovationen und sichern nachhaltige Entwicklung in Mittelamerika

Im Programm delveloPPP.de (Public Private Partnerships) werden Entwicklungspartnerschaften initiiert, in denen Unternehmen und entwicklungspolitische Organisationen (DEG; GIZ; sequa) Projekte gemeinsam planen, finanzieren und umsetzen. Alle diese Organisationen arbeiten dabei im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). Durch Investitionen, Dienstleistungen und Ausbildungsprozesse erschließen sich die Firmen FESTO Didactic GmbH & Co. KG und HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen GmbH bisher fremde Märkte und leisten dabei einen Betrag zur Armutsbekämpfung.

 

Keine Entwicklung ohne wirtschaftlichen Fortschritt- dabei geht es vor allem um Bereiche, in denen einerseits besonderer entwicklungspolitischer Bedarf besteht und in denen die deutsche Wirtschaft besonderes Know-how zu bieten hat. Das Engagement der beiden deutschen Firmen in El Salvador ist eine Erfolgsgeschichte mit mehreren nachhaltigen Facetten und Meilensteinen.

 

Nach einem ersten Projekt 2008 war Schwerpunkt der zweiten Phase des Engagements der FESTO Didactic GmbH & Co der Ausbau von Trainingsmaßnahmen für die lokale und regionale Industrie .  1. Implementierung eines neuen Labors „Process Automation and Packaging Factory“ speziell für dringend benötigte Weiterbildungsmaßnahmen für die Industrie.  2. Aufbau einer flexiblen und unabhängig agierenden Profit-Centre Organisation des FACT Centres

 

Derzeit besteht ein 250% höherer Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen für Automatisierungstechnik als mit Wochenendkursen abgedeckt werden kann. Um diesem Bedarf besser gerecht zu werden wurde das 2. Ausbildungslabor geschaffen. Dieser Technologietransfer von Know-how im High-Tech-Bereich stärkt lokale Unternehmen wie auch deutsche Zulieferer im globalen Wettbewerb nachhaltig. Eine wettbewerbsfähige Wirtschaft kann Arbeitsplätze schaffen und damit zur sozialen Balance beitragen. 

Dank des Henka- Engagement werden salvadorianische Industrieunternehmen Zugriff auf qualifizierte CNC-Techniker sowie einen verbesserten Zugang zu CNC-Qualifizierungen haben. Um dieses Ziel zu erreichen, werden an der halbstaatlichen Hochschuleinrichtung ITCA-FEPADE ein dualer Ausbildungsgang für CNC-Techniker sowie ein Weiterbildungsprogramm für Unternehmensfachkräfte zu CNC-Technikern aufgebaut. Die Ausbildungsprogramme sind TÜV-zertifiziert. Darüber hinaus wird das ITCA dazu befähigt, Beratungskompetenzen für KKMU im CNC-Bereich aufzubauen.

 

Am 27.09.2011 erfolgte unter großer Anteilnahme des öffentlichen Lebens des mittelamerikanischen Landes die feierlichere Eröffnung eins Mechatronik-Kompetenzzentrums in der zweiten Ausbauphase (FACT = Festo Authorized and Certified Training Centre) sowie eines CNC-Kompetenzzentrums an der Technischen Hochschule Escuela Especializada en Ingeniería ITCA-FEPADE. Die 10 wichtigsten nationalen Medien berichteten in Ihren Sendungen darüber, wie nach feierlicher Eröffnung durch den deutschen Botschafter, Herrn Dr. Stocks, vor mehr als 100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bildung von El Salvadors und den Nachbarländern Guatemala und Honduras, der Ausbildungsbetrieb in den neuen Technologiefeldern am ITCA –FEPADE aufgenommen wurde.

 

Aus Mitteln des BMZ wurde durch die giz insgesamt eine Summe von 489.000 € bereitgestellt. Der lokale Partner, die Technischen Hochschule Escuela Especializada en Ingeniería ITCA-FEPADE finanzierte mit einem Beitrag von insgesamt 621.385 € die gesamte Infrastruktur und Teile der Ausrüstungsgeräte und -maschinen.

 

Durch die deutschen Unternehmen wurde insgesamt ein Betrag von 380,000€ zur Verfügung gestellt. Schon jetzt hat sich dieser Beitrag für die deutschen Unternehmen gelohnt. Der Marktführer in Automatisierungstechnik, die Firma FESTO Didactic GmbH & Co erhielt einen Folgeauftrag an der Universität Don Bosco zum Aufbau einer Automatisierungsfertigungskette. Das sächsische mittelständische Unternehmen, die HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen GmbH, erhielt ebenfalls einen Folgeauftrag zur Errichtung eines modernen Technikums für Chemie -Berufe an der Escuela Especializada en Ingeniería ITCA-FEPADE. 

 

Das beste Ausbildungszentrum mit den allerneusten Computern nützt nichts, wenn nicht gelichzeitig an anderen wichtigen Hebeln gearbeitet wird. Berufliche Bildung muss sich am Bedarf des Arbeitsmarktes ausrichten und die nationalen Unternehmen aktiv beteiligen. Dies geschieht seit 2007 durch die Einführung Dualer Studiengänge am ITCA-FEPADE. Hier werden mit Studienbeginn 2012 im dualen System 240 Studenten in den Laufbahnen, Mechatronik, Logistik/Außenhandel, Elektronik, Industriemechanik und CNC-Fertigungstechnik ausgebildet. Die salvadorianische Industrie beteiligt sich an den Ausbildungskosten und stellt die notwenigen Ausbildungsplätze zu Verfügung.

 

Der deutsche Dipl.-Ing; Dipl.- Päd. Klaus Schmidt (IF-CIM) sorgt sich seit 2006 um die Integration dualer Ausbildung am ITCA-FEPADE und der Implementierung von PPP in den technologischen Modernisierungsprozess. Seit 20O9 koordiniert der Dipl.-Ökonom Markus Lietz (IF-CIM) die duale Ausbildung zwischen Industrie und dem ITCA-FEPADE.  Gut ausgebildete Menschen sind eine zentrale Ressource für die wirtschaftliche Entwicklung eines jeden Landes. Im Wirkungsmonitoring der beiden deutschen Experten lässt sich schon jetzt erkennen: Weniger Jugendarbeitslosigkeit und höhere Einstiegsgehälter durch duale Ausbildung.

 

Absolventen des dualen Studiengangs Mechatronik in El Salvador bekommen ihr Studium von Unternehmen finanziert, finden schnell Arbeit und verdienen dann im Durchschnitt ein Drittel mehr als ihre Kommilitonen mit einer rein schulischen Ausbildung.

 

 

Quelle: Henka Werkzeuge und Werkzeugmaschinen GmbH, 30.09.2011