Auer Unternehmen arbeitet mit coolen Tricks gegen Keime

Rund zwei Jahre hat die Multi Kühlanlagen GmbH an einem neuen Kühlturm geforscht, der das berüchtigte Legionellen-Problem bekämpft. Am Mittwoch wird er vor Fachpublikum gezeigt.

Kühltürme, die die Legionärskrankheit über Wohngebieten versprühen: Die Auer Multi Kühlanlagen GmbH hat ein Gegenmittel. Das mittelständische Unternehmen präsentiert am Mittwoch auf seinem Werksgelände einen Turm, der so konstruiert ist, dass er den gefährlichen Keimen wenig Angriffsfläche bietet. Die Firma erhofft sich von ihrer Neuentwicklung gute Geschäfte.

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Der Turm ist komplett aus Edelstahl gefertigt, dessen glatte Oberfläche es Bakterien schwermacht, sich festzusetzen. Er ist so gebaut, dass sich im Innern kein Wasser staut, in dem sich Legionellen vermehren können. Das Kühlwasser fließt auch vollständig ab, wenn die Anlage stillsteht. Spezielle Lüftungsschlitze sorgen dafür, dass es niemals direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Biofilter sollen verhindern, dass sich Schleimfilme bilden.

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Dafür hat die Firma nach eigenen Angaben eine Summe im hohen fünfstelligen Bereich investiert. Der Freistaat Sachsen half mit 50 Prozent Innovationsprämie. Das Fraunhofer Institut für Werkstofftechnik Chemnitz unterstützte die Entwicklung. Im August wurde der neue Kühlturm auf dem Gelände des Forschungsvereins Deutsche Montan Technologie Essen einem Test auf Herz und Nieren unterzogen. "In einer Klimakammer haben wir dort verschiedene Wetterbedingungen simuliert", sagt Projektleiter Stefan Mannstadt (40). Der Turm habe bestanden, auch in Sachen Umweltfreundlichkeit: "Im Vergleich zur alten Baureihe ist er leiser und spart 20 Prozent Elektroenergie ein."

Quelle: Freie Presse vom 25.09.2019, Mario Ulbrich