Volle Auftragsbücher bei Mildenauer Fahrzeugbauer

Auch Fachkräfte werden gesucht

Mildenau. Optimistisch blickt Geschäftsführer Mark Toschek in das Jahr 2015 bei der DOLL Fahrzeugbau GmbH in Oppenau in Baden-Württemberg und den dazugehörigen Betriebsteil in Mildenau. Die Auftragsbücher seien nach dem turbulenten Jahr 2014 "voller als erwartet". Neueinstellung statt Entlassung Anfang September konnte Insolvenzverwalter Martin Mucha von der Anwaltskanzlei Grub Brugger Stuttgart seine Arbeit im Unternehmen beenden. Er hatte es binnen weniger Wochen geschafft, für die in finanzielle Schieflage geratene Firma Doll einen Investor zu finden. Die Ursache der zwischenzeitlichen Insolvenz sei laut Mucha in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 zu suchen. Damals habe das Unternehmen große Umsatzeinbrüche und einen hohen Verlust verkraften müssen. Während daraufhin die Belegschaft in Oppenau um 70 Mann reduziert wurde, ging es in Mildenau ohne Entlassungen weiter. Mittlerweile werden dort sogar dringend weitere Arbeitskräfte gesucht. Noch im zu Ende gegangenen Jahr sind deshalb zu den 45 Mitarbeitern vier neue Beschäftigte eingestellt worden. Mindestens zwei sollen kurzfristig noch folgen, sagt Betriebsleiter Rico Kunzmann. Er geht auch davon aus, dass aus den ursprünglich geplanten insgesamt zwölf neuen Arbeitsplätzen langfristig mehr werden. Gesucht werden etwa Elektroniker, Mechatroniker, Schweißer und Lackierer. Parallel zur Suche nach neuen Fachkräften wird in Mildenau aber auch selbst Nachwuchs ausgebildet - zwei Lehrlinge pro Jahr. "Stimmt die Qualität, ist die Übernahme das Ziel", sagt er. Doch nicht nur in Personal wird investiert. Die jetzigen Eigentümer der Firma Doll, die Capital Management Partners (CMP) GmbH Berlin - zu der Mark Toschek gehört - stellt dringend benötigtes Eigenkapital zur Verfügung, mit dem weitere Maschinen sowie neue Hard- und Software gekauft werden können. Konkret fließen so in den nächsten Jahren mehrere Millionen in das Unternehmen - auch in den Standort Mildenau. Dort ist laut Rico Kunzmann neben der Anschaffung von Maschinen auch eine Erweiterung vorgesehen. "Der Platz dafür ist vorhanden", sagt er, ohne allerdings schon Details zu nennen. Es gebe "mehrere Optionen". Für dieses Jahr kündigt er zunächst die Erstplanung an. Quelle: Freie Presse, am 05.01.2015 (Antje Flath)