Traditionsbetrieb sieht wieder Land

Das Sächsische Metallwerk Freiberg hat die Wirtschaftskrise überstanden. In diesem Jahr soll mit dem Bau einer neuen Halle begonnen werden

VON ROLF RUDOLPH

FREIBERG - Die Sächsische Metallwerk Freiberg GmbH befindet sich nach der Wirtschaftskrise wieder im Aufwind. Die Nichteisenmetall-Gießerei an der Zuger Straße will in diesem Jahr eine neue Halle für die mechanische Bearbeitung von Gussteilen bauen. Die Tiefbauarbeiten auf einer Grundfläche von rund 1300 Quadratmetern sind für dieses Jahr vorgesehen, während die Hochbauarbeiten für das zweigeschossige Objekt im nächsten Jahr realisiert werden. Rund zwei Millionen Euro sollen in das Projekt fließen.

Kurzarbeit notwendig

Eine schwierige Zeit hat der Freiberger Traditionsbetrieb hinter sich. 2008 konnte das Unternehmen noch einen Umsatz von etwa 23 Millionen Euro vermelden. "2009 haben wir 40 Prozent Umsatz verloren", sagt Geschäftsführer Werner Neubert.

Durch den Umsatzeinbruch musste der Betrieb Kurzarbeit und auch Entlassungen anordnen. Im vergangenen Jahr ging es wieder schrittweise aufwärts, und die Mitarbeiterzahl stieg auf etwa 90 an. Die Firmenleitung hofft, in diesem Jahr zwei geeignete Lehrlinge zur Ausbildung als Zerspanungsmechaniker einstellen zu können. Zudem wird eine Umsatzsteigerung zwischen fünf und zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr als realistisch angesehen.

Insgesamt werden im Sächsischen Metallwerk jährlich etwa 4000 Tonnen Nichteisenmetalle geschmolzen. Aus den Legierungen entstehen dann etwa 3400 Tonnen Rohmaterialformen und fertig bearbeitete Gussteile. Dazu gehören unter anderem Rohre, Stangen und Profile bis zu einer Länge von vier Metern. Aber auch Teile für den Maschinen- und Pumpenbau stellt die Firma her. Zu den Auftraggebern zählen Kunden aus ganz Deutschland und aus vielen europäischen Nachbarländern. Der Exportanteil beträgt 30 Prozent. Laut Ebert ist es Ziel des Unternehmens, in Zukunft noch mehr Produkte in Sachsen abzusetzen.

Materialpreise steigen

Als Rohstoff für die Legierungen werden Metallblöcke und Späne sowie Schrott aus Nichteisenmetall eingesetzt. "Die täglich wechselnden und stetig steigenden Materialpreise sind für uns problematisch, da wir mit unseren Kunden langfristige Verträge abschließen", erklärt Eberhard Engel. In den vergangenen zwei Jahren habe sich der Preis für Kupfer fast verdoppelt. Aber auch Energie und Gas würden immer teurer und treiben die Produktionskosten in die Höhe.

Energieeinsparung ist bei dem Großverbraucher deshalb ein wichtiges Thema. Deshalb wird für die Beheizung des Verwaltungsgebäudes die entstehende Abwärme aus der Produktion genutzt. Das Prinzip hat sich auch in diesem kalten Winter bewährt.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 09.02.2011